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Die Verbandsjugendprüfung (VJP) – PO, Punkte & mehr

Hier findest du alles über die Verbandsjugendprüfung (VJP). Prüfungsordnung, Punktewertung, zugelassene Hunderassen & vieles mehr erfahren!

Die Verbandsjugendprüfung (VJP) – PO, Punkte & mehr

Das findest du in diesem Artikel

    Die Verbandsjugendprüfung (VJP) ist eine der wichtigsten Prüfungen für deutsche Jagdhunde und dient der frühzeitigen Überprüfung der natürlichen Anlagen eines jungen Jagdhundes. Sie wird vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Jagdgebrauchshundverband (JGHV) organisiert. In diesem Artikel erfährst du alles über die VJP, die teilnahmeberechtigten Hunde, die maximale Punktzahl und wo du die offizielle VJP Prüfungsordnung findest.

    Was ist die VJP?

    Die Verbandsjugendprüfung (VJP) ist der Einstieg für Vorstehhunde

    Die Verbandsjugendprüfung (VJP) ist die erste und eine der wichtigsten Prüfungen für junge Vorstehhunde in Deutschland. Sie dient der Überprüfung der natürlichen Anlagen eines Jagdhundes, bevor dieser gezielt für die praktische Jagdausübung weiter ausgebildet wird. Die Prüfung wird vom Jagdgebrauchshundverband (JGHV) organisiert und findet traditionell im Frühjahr statt, da junge Hunde in diesem Alter besonders lernfähig sind und ihre Anlagen noch unverfälscht zeigen.

    Ziel und Bedeutung der VJP

    Das Hauptziel der VJP ist es, die angeborenen jagdlichen Fähigkeiten eines Hundes zu bewerten. Anders als bei späteren Prüfungen, wie der Herbstzuchtprüfung (HZP) oder der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP), geht es hier nicht um Gehorsam oder erlernte Fähigkeiten, sondern ausschließlich um die natürlichen Veranlagungen. Diese können durch Training gefördert, aber nicht künstlich antrainiert werden.

    Die Ergebnisse der VJP haben einen großen Einfluss auf die Zuchtbewertung eines Hundes. Hunde, die bei dieser Prüfung überdurchschnittliche Leistungen zeigen, gelten als besonders wertvoll für die Zucht, da sie ihre guten Anlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit an ihre Nachkommen weitergeben. Aus diesem Grund wird die VJP nicht nur von Hundeführern, sondern auch von Züchtern sehr ernst genommen.

    Praktische Durchführung der Prüfung

    Die VJP wird in einem geeigneten Niederwildrevier durchgeführt, das über eine ausreichende Hasenpopulation verfügt. Hasenspuren sind essenziell für die Bewertung der Spurarbeit, einem der wichtigsten Prüfungsfächer. Die Hunde werden in der freien Natur geprüft, wobei die Richter beobachten, wie sie ihre Nase einsetzen, das Gelände absuchen, Wild finden und wie sie auf Umweltreize reagieren.

    Die Prüfung erfolgt ohne Leine und ohne direkte Einflussnahme durch den Hundeführer, um eine objektive Bewertung der Anlagen zu gewährleisten. Besonders geschätzt wird ein selbstständiger Hund, der mit systematischer Suche, ausgeprägtem Spurwillen und guter Nasenleistung überzeugt.

    Welche Fächer werden geprüft?

    Bei der VJP stehen sechs Hauptkriterien im Mittelpunkt:

    1. Spurarbeit: Die wichtigste Disziplin, bei der der Hund an der Spur eines Hasen geprüft wird. Hierbei werden Spurwille, Spurlaut und Spurtreue bewertet.
    2. Nase: Die Qualität des Geruchssinns, erkennbar an der Art und Weise, wie der Hund Witterung aufnimmt und nutzt.
    3. Suche: Der Hund soll das Gelände selbstständig, systematisch und mit gutem Tempo absuchen.
    4. Vorstehen: Ein natürlicher Instinkt, der zeigt, dass der Hund Wild findet und es anzeigt, ohne es zu bedrängen.
    5. Führigkeit: Der Hund soll aufmerksam auf seinen Führer reagieren, ohne dabei an Selbstständigkeit zu verlieren.
    6. Schussfestigkeit: Die Reaktion des Hundes auf einen Schuss gibt Aufschluss darüber, ob er schussfest ist oder Zeichen von Unsicherheit zeigt.

    Warum ist die VJP so wichtig?

    Die VJP stellt die Weichen für die weitere jagdliche Ausbildung eines Hundes. Ein Hund, der hier gute Anlagen zeigt, kann gezielt weitergefördert und auf die anspruchsvolleren Prüfungen vorbereitet werden. Zudem ist die bestandene VJP oft eine Voraussetzung für die Zulassung zu späteren Prüfungen, wie der Herbstzuchtprüfung (HZP) oder der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP).

    Für Züchter bietet die VJP wertvolle Erkenntnisse über die Qualität einer Zuchtlinie, da sie objektiv zeigt, welche Veranlagungen vererbt wurden. Daher ist sie ein unverzichtbares Instrument zur Sicherung und Verbesserung der Jagdhunderassen.

    Welche Hunde können bei der VJP geprüft werden?

    Irish Red Setter sollten auch die VJP laufen

    An der Verbandsjugendprüfung (VJP) dürfen ausschließlich Hunde teilnehmen, die in einem vom Jagdgebrauchshundverband (JGHV) anerkannten Zuchtbuch eingetragen sind. Die Prüfung ist speziell für Vorstehhunde konzipiert, da diese Rassen aufgrund ihrer Veranlagung zur Suche, Spurarbeit und zum Vorstehen für die Jagd auf Niederwild besonders geeignet sind.

    Voraussetzungen für die Teilnahme

    Damit ein Hund zur VJP zugelassen wird, muss er die folgenden Kriterien erfüllen:

    1. Er muss einer anerkannten Vorstehhunderasse angehören.
    2. Er muss im Alter von mindestens 6 bis höchstens 15 Monaten zur Prüfung antreten.
    3. Er muss eine gültige Ahnentafel aus einem JGHV-anerkannten Zuchtbuch besitzen.
    4. Er darf keine disqualifizierenden gesundheitlichen Einschränkungen haben, die die Prüfung oder die spätere jagdliche Arbeit unmöglich machen.

    Mischlinge, nicht anerkannte Jagdhunderassen oder Hunde ohne FCI-anerkannten Stammbaum sind von der Prüfung ausgeschlossen.

    Alle zugelassenen Hunderassen für die VJP

    Folgende Vorstehhunderassen können zur Verbandsjugendprüfung antreten:

    Deutschstämmige Vorstehhunde:

    Französische Vorstehhunde:

    Italienische Vorstehhunde:

    Britische Vorstehhunde:

    Ungarische Vorstehhunde:

    Weitere europäische Vorstehhunde:

    Warum dürfen nur Vorstehhunde an der VJP teilnehmen?

    Die VJP wurde speziell für Vorstehhunde entwickelt, da sie bei der Jagd auf Niederwild eine entscheidende Rolle spielen. Diese Hunde müssen Wild nicht nur finden, sondern es durch Vorstehen anzeigen, sodass der Jäger sich auf den Schuss vorbereiten kann. Auch die Spurarbeit am Hasen ist eine Disziplin, die besonders für Vorstehhunde relevant ist, da sie bei der Jagd auf Niederwild häufig mit der Nachsuche auf krankgeschossenes Wild beauftragt werden.

    Stöberhunde, Schweißhunde, Erdhunde oder Apportierhunde sind für diese Form der Anlagenprüfung nicht vorgesehen, da ihre jagdliche Spezialisierung andere Anforderungen stellt. Für diese Hunde gibt es eigene Prüfungen wie die Schweißprüfungen, Stöberprüfungen oder Bauprüfungen.

    Was ist die höchstmögliche Punktzahl bei der VJP?

    Die höchstmögliche Punktzahl bei der Verbandsjugendprüfung (VJP) beträgt 81 Punkte. Die Bewertung erfolgt anhand mehrerer Prüfungsfächer, die die natürlichen Anlagen des Hundes bewerten. Besonders wichtig sind dabei die Spurarbeit und die Nasenleistung, da diese Fächer doppelt gewichtet werden.

    Wie setzt sich die Punktzahl zusammen?

    Die Gesamtpunktzahl ergibt sich aus der Summe der erreichten Punkte in den verschiedenen Disziplinen. Die maximal erreichbaren Punktzahlen in den jeweiligen Prüfungsfächern lauten:

    • Spurarbeit (Hasenspur): bis zu 12 Punkte (doppelt gewichtet, Fachwertziffer 2 → maximal 24 Punkte)
    • Nase: bis zu 12 Punkte (doppelt gewichtet, Fachwertziffer 2 → maximal 24 Punkte)
    • Suche: bis zu 11 Punkte
    • Vorstehen: bis zu 11 Punkte
    • Führigkeit: bis zu 11 Punkte

    Höchstmögliche Gesamtpunktzahl: 24 + 24 + 11 + 11 + 11 = 81 Punkte

    Bewertung der Schussfestigkeit

    Ein weiteres wesentliches Prüfungsfach ist die Schussfestigkeit. Diese wird jedoch nicht in Punkten bewertet, sondern lediglich als bestanden oder nicht bestanden vermerkt. Hunde, die sich beim Schuss ängstlich oder panisch zeigen, können die Prüfung nicht bestehen.

    Warum ist die Punktzahl bei der VJP so wichtig?

    Die bei der VJP erzielte Punktzahl gibt wertvolle Hinweise auf die jagdliche Eignung und das Potenzial eines Hundes. Hunde mit hohen Punktzahlen zeigen besonders ausgeprägte Anlagen und gelten als vielversprechende Kandidaten für die weitere Ausbildung in Richtung der Herbstzuchtprüfung (HZP) oder der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP).

    Auch in der Zuchtbewertung spielt die erreichte Punktzahl eine entscheidende Rolle. Hunde mit herausragender Leistung werden als wertvolle Zuchtpartner angesehen, da sie ihre guten Anlagen an ihre Nachkommen weitergeben können.

    Die offizielle Prüfungsordnung der VJP

    Hier kannst du die offizielle Prüfungsordnung der VJP herunterladen. Du findest sie ab Seite 20. Dort findest du die Grundlagen für die Bewertung, sowie die zu prüfenden Fächer.

    Es ist ratsam, dass jeder Hundeführer die VJP Prüfungsordnung aufmerksam durchgelesen hat.


    Frequently Asked Questions

    Wie viele Punkte kann man maximal bei der VJP erreichen?

    Welche Prüfungsfächer umfasst die VJP?

    Welche Prüfungsfächer der Verbandsjugenprüfung haben die Fachwertziffer 2, zählen also doppelt?

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