Die Reizangel ist für Hunde und Hundeführer ein wichtiges Werkzeug. Nicht nur Jagdhunde profitieren von ihnen. Auch herkömmliche Hunde können viel Freude erfahren. In diesem Ratgeber geht es in erster Linie um das Abrichten von Vorstehhunden, doch auch Nicht-Jäger können viel lernen und zu einer hochwertigen Reizangel in Profiqualität greifen.
Das findest du in diesem Artikel
Das Reizangeltraining hat sich durchgesetzt. Das liegt vor allem daran, dass der Hund viele wichtige Lektionen dadurch lernen kann. Als Hundeführer kannst du seine Veranlagungen fördern, ihm Gehorsam beibringen, das Vorstehen perfektionieren und gemeinsam Freude haben.
Hier werden wir dir zeigen, welche Reizangel Jagdhunde und dich glücklich macht, worauf du beim Kauf achten musst und wie du sie richtig einsetzt. Es warten viele nützliche Tipps & Tricks auf dich.
Vor allem das folgende Modell haben wir für gut befunden:
Bei einer Reizangel handelt es sich um einen Teleskopstab, an dem eine Kordel befestigt ist. An dieser Kordel befestigen Jäger Wild oder einen Hundedummy. Der Hundeführer kann auf diese Weise das Schleppwild oder den Dummy in Bewegung versetzen, ohne dass der junge Hund eine direkte Verbindung erkennen kann. Während Nicht-Jäger die Reizangel meist einsetzen, um den Hund zu beschäftigen, können Vorstehhunde hier wichtige Lektionen für ihr späteres Leben lernen.
Der Hund lernt schnell, dass es große Freude bereitet, dem Objekt am Ende der Reizangel nachzujagen. Er will es packen und beuteln. Mit etwas Geschick kannst du sehr gut kontrollieren, wann er zum Erfolg kommt und wann nicht. Und genau das nutzen wir aus, um die Anlagen des Vorstehhundes zu festigen.
Solange dein Hund kontrolliert dem Wild oder dem Apportel nachjagt, darfst du ihn nicht zum Erfolg kommen lassen. Erst wenn er ruhiger wird und vorsteht, darf er zum Packen kommen. Was zunächst leicht klingt, braucht etwas Übung. Mit diesen Schritten schaffst du es garantiert:
Junge Hunde haben einen großen Bewegungsdrang und lieben es zu Rennen. Lass ihn ruhig einige Male versuchen, das Apportel oder Schleppwild zu packen. Indem du stets eine ausreichende Distanz zwischen dem Ende des Reizangel und dem Hund bewahrst, stellst du sicher, dass er keinen Erfolg haben wird.
Wenn dein Hund sich etwas ausgepowert hat, schwingst du die Reizangel so, dass das Objekt am anderen Ende in größerer Distanz zum Hund regungslos auf dem Boden liegen bleibt. Nun hoffst du darauf, dass dein Hund sein Tempo verlangsamt und innehält. Wenn er das tut, lobst du ihn. Als Belohnung lässt du ihn nun das Objekt in den Fang nehmen und freust dich mit ihm.
Zu Beginn weiß dein Hund nicht, was du von ihm möchtest. Du willst ihm beibringen, dass er mit Vorstehen zum Erfolg kommt, durch unkontrolliertes Hetzen aber nicht. Steht er nur, sollte er direkt dafür belohnt werden. Mit der Zeit solltest du ihm immer mehr abverlangen. Von einem jungen Hund darfst du nicht erwarten, dass er minutenlang mit Manieren vorsteht. Sobald er jedoch anhält und das Objekt fixiert, ist das ein Erfolg, der belohnt werden muss.
Es hat sich als besonders sinnvoll erwiesen, zwei Schwingen vom Federwild an der Reizangel zu befestigen. Dabei spielt es keine Rolle ob es sich um Fahnenschwingen, Taubenschwingen, Entenschwingen oder Krähenschwingen handelt. Du solltest sie jedoch so anbringen, dass sie sich frei bewegen können, wenn du die Reizangel bewegest. So ist der Reiz und der Trainingseffekt für deinen Hund besonders groß.
Viele Hunde haben im Welpenalter eine natürliche Scheu vor Raubwild und nehmen dieses nicht gerne in den Fang. Das Reizangeltraining kann ihnen dabei helfen, diese zu überwinden. Das gelingt dir, indem du am Ende der Schnur ein Stück Raubwild, beispielsweise einen Marder, befestigst. Nun lässt du deinen Hund das Stück jagen, bis der Reiz besonders groß geworden ist. Er wird so auf das Packen fixiert sein, dass der Drang seine Schau übersteigt. Sobald er den Marder im Fang hat, wirst du ihn umfangreich loben und dazu ermutigen, es erneut zu tun.
Ein Vorstehhund muss stets freudig das Wasser annehmen. Das passiert nur, wenn du ihn vorsichtig an das Element gewöhnst. Ein gutes Mittel dazu ist, mit ihm gemeinsam schwimmen zu gehen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Viele Hunde versuchen sich zu Herrchen oder Frauchen auf den Rücken zu retten, was zu starken Kratzern führen kann.
Mit der Reizangel für Hunde kannst du deinen Hund ebenfalls schrittweise und behutsam an das Wasser gewöhnen. Binde ein Objekt der Begierde an das Ende der Schnur und übe oberhalb der Wasseroberfläche eine Reiz aus. Mit der Zeit wird dieser so groß werden, dass dein Hund in das Wasser steigt. Achte zu Beginn darauf, dass er noch im Wasser stehen kann und lobe ihn für diese mutigen Schritte.
Je öfter er im Wasser war, desto weiter wirst du ihn hinein locken können, bis er irgendwann anfängt zu schwimmen.
Im Welpenalter kannst du von deinem Hund nicht erwarten, dass er zuverlässig apportiert. Dennoch kannst du fördern, dass er eine Neigung dazu bekommt, seine Beute freiwillig mit dir zu teilen. Die Reizangel ist dazu ein ausgezeichnetes Werkzeug.
Sobald dein Hund gelernt hat das Reizobjekt oder die Schwingen zu greifen, hast du über die Reizangel Kontrolle über ihn. Alternativ kannst du ihm eine Schleppleine anlegen und ihn behutsam zu dir ziehen. Wenn er bei dir mit der Beute im Fang ankommt, nimmst du sie ihm weg und belohnst sein Verhalten mit Lob, Streicheleinheiten und Leckerlis.
Es gibt viele verschiedene Kriterien, die man beachten muss, wenn man eine Reizangel kaufen möchte. Hier zeigen wir dir, was bei der Auswahl besonders wichtig ist.
Eine Reizangel für Jagdhunde nutzt man oft im eigenen Garten, am besten aber im Revier. Damit das möglich ist, sollte sie gut zu transportieren sein. Eine Teleskopreizangel ist hier ideal und hat sich in der Praxis als bestens geeignet erwiesen.
Um mit der Angel schneller zu sein als der Hund, muss sie leicht und gut zu handhaben sein. Je geringer das Gewicht, desto eher wirst du das Reizobjekt aus der Reichweite deines Hundes bringen und das Geschehen kontrollieren.
Die reizangel für Hunde muss lang genug sein. Ist sie zu kurz, stimmt der Winkel zwischen Angel, Schnur und Schwingen nicht. Mindestens 2 Meter sind empfehlenswert und erlauben ein gutes Training.
Auch Welpen können eine große Kraft aufwenden. Instabile Reizangeln gehen dabei schnell zur Bruch. Auch die Schnur kann reißen, vor allem wenn sie in Kontakt mit den scharfen Welpenzähnen kommt.
Dein Welpe oder Junghund ist noch unbeholfen, im Wachstum und kann sich leicht verletzen. Deine Reizangel sollte daher möglichst flexibel sein, um ihn zu schützen. Je starrer sie ist, desto direkter übertragen sich alle Bewegungen an der Angel auf ihn und seinen noch schwachen Körper.
Eine Reizangel bietet so viele Vorteile, dass man in jedem Fall ein Exemplar im Haushalt haben sollte. Richtig angewandt bietet sie viel mehr als nur Beschäftigung für den Hund. Sie gewöhnt ihn an den direkten Kontakt mit Wild, fördert das Vorstehen und stärkt die Bindung zwischen Hundeführer und Hund.
Die meisten guten Vorstehhunde, die ich kenne, wurden im Welpenalter mit der Reizangel trainiert.
Sie ist eine gute Vorbereitung für ein weiteres Training mit dem Taubenwerfer.
Es gibt viele Möglichkeiten eine Reizangel selber zu bauen. Häufig ist es hier jedoch so, dass die Rute nicht flexibel genug ist und die Verbindung zur Schnur regelmäßig reißt. Das kann zu ungewollten Effekten beim Training führen. Aufgrund der geringen Anschaffungspreise sollte ein vernünftiges Exemplar bestellt werden.
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