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Ferntrainer für Hunde – Empfehlungen, Tipps & Gesetzeslage

Du richtest einen Jagdhund ab und interessiert dich für Ferntrainer für Hunde? Hier zeigen wir dir, welche Geräte empfehlenswert sind, worauf du beim Kauf achten musst, wie du sie einsetzt und ob sie erlaubt oder verboten sind. Erfahre jetzt viele wichtige Details von erfahrenen Hundeführern.

Ferntrainer für Hunde – Empfehlungen, Tipps & Gesetzeslage

Das findest du in diesem Artikel

    Häufig herrscht große Konfusion über die korrekte Bezeichnung der Ferntrainer für Hunde. Oft werden sie Knisterhalsband, Elektroreizgerät, Teleimpulsgerät, Teletac oder Teletakt genannt. Gemein ist jedoch stets ein Halsband, welches mittels elektrischem Impuls eine Wirkung beim Hund erzielt. Die Stärke dieses Impulses kann von einem leichten Kribbeln bis hin zu einem unangenehmen Impuls mit Schreckfaktor gehen.

    Der Hersteller Schecker brachte damals den ersten Ferntrainer für Hunde auf den Markt und nannte diesen Teletakt. Seitdem steht dieser Name symbolisch für eine Bandbreite an Geräten, die zum Einsatz kommen.

    Hier haben wir die drei besten Exemplare auf dem Markt für dich zusammengetragen:

    Modell
    Garmin Tri-Tronics Delta XC

    Garmin Tri-Tronics Delta XC

    Num’axes Canicom 5.500 Ferntrainer

    Num’axes Canicom 5.500 Ferntrainer

    Garmin Ferntrainer Tri-Tronics Sport Pro

    Garmin Ferntrainer Tri-Tronics Sport Pro

    Anzahl Hunde323
    Bedienbarkeit
    Impulsstufen181510
    Reichweite800 m500 m1.200 m
    SonderfunktionenBoosterLicht, Antibell
    TrainingsfunktionenStromimpuls, Vibration, TonsignalStromimpuls, TonStromimpuls, Vibration, Ton
    Verarbeitung
    Preis
    €194.00
    €164.90
    €349.00

    Wofür wird ein Ferntrainer für den Hund eingesetzt?

    Einem Jagdhund wird regelmäßig erlaubt, sich vom Hundeführer zu entfernen. Tut er dies, besteht ohne Ferntrainer keine Möglichkeit mehr, auf ihn einwirken zu können, wenn er keinen Gehorsam zeigt. Auf der Jagd muss man sich jedoch bedingungslos auf den Gehorsam des Hundes verlassen können. Hetzt dieser beispielsweise ein Stück Rehwild auf eine befahrene Straße und kann nicht gestoppt werden, besteht nicht nur akute Lebensgefahr für Reh und Hund, sondern auch für Verkehrsteilnehmer.

    Ein Teletac für Hunde bietet hier die Möglichkeit, dem Hund zu zeigen, dass er ein Fehlverhalten an den Tag legt. Der elektrische Impuls hilft ihm oft, aus dem enormen Jagdtrieb herauszukommen und das Abbruchsignal des Hundeführers befolgen zu können.

    Üblicherweise wird der Hundeferntrainer eingesetzt, wenn der Jagdhund sich entfernt hat und nicht auf das Rückrufsignal oder das Abbruchsignal reagiert.

    Lesetipp: Hier erfährst du alles über Jagdhundepfeifen

    Worauf muss man achten, wenn man ein Teletakt für den Hund einsetzt?

    Mit einem Ferntrainer für Hunde mehr Sicherheit bei der Jagd

    Als Jägerinnen und Jäger spüren wir eine tiefe Verbundenheit zu unseren treuen Jagdgefährten und wollen dafür Sorge tragen, dass sie ihrer Passion nachgehen können. Damit das gefahrenfrei möglich ist, müssen wir sie vor allem im Bereich des Gehorsams trainieren. Ein Ferntrainer für Hunde ist hier bei vielen Jagdhunden ein sehr wichtiges Werkzeug.

    Den Ferntrainer testen

    Wichtig ist, dass du zunächst ein Gespür dafür bekommst, wie stark der elektrische Impuls des Halsbandes ist. Lege es daher um deinen Hals, stelle es auf die niedrigste Stufe und löse es mittels Fernbedienung aus. Schalte es nun vorsichtig höher und bekomme ein Gespür dafür, wie sich die Intensität entwickelt.

    Niemals solltest du deinem Hund die Impulse eines Ferntrainers zumuten, den du nicht zuvor an dir selbst getestet hast.

    Den Hund an das Tragen gewöhnen

    Bevor du den Ferntrainer einsetzt, muss dein Hund sich an ihn gewöhnt haben. Ziehe ihm das Halsband an und setze es für mindestens zwei Wochen nicht ein. Solltest du dies nicht gewissenhaft tun, kann es passieren, dass dein Hund versteht, dass dieses Halsband für die unangenehmen elektrischen Impulse sorgt. Geschieht das, wird er sehr wahrscheinlich keinen Gehorsam zeigen, wenn er den Ferntrainer nicht trägt.

    Das kann nicht dein Ziel sein.

    Nur bei Sichtkontakt das “Teletac” einsetzen

    Du darfst den Ferntrainer immer nur dann einsetzen, wenn du Sichtkontakt zum Hund hast und siehst, dass er deinen Befehl missachtet. Hetzt er gerade beispielsweise einen Hasen und ignoriert dein Trillerdown, ist es an der Zeit für den Ferntrainer.

    Es ist unbedingt zu vermeiden, dass du deinen Hund bestrafst, obwohl er Gehorsam zeigt. Hetzt er den Hasen und reagiert korrekt auf deinen Triller, bekommt aber im Anschluss einen elektrischen Impuls, kannst du deinen Hund dauerhaft verwirren.

    Niemals aus Wut Impulse senden

    Elektroreizgeräte stehen in der Kritik, weil einige Exemplare die Möglichkeit bieten, dem Hund zu schaden. Wir alle kennen Situationen, in denen uns der Jagdhund auf die Palme treibt. Als erwachsene Menschen und Hundeführer ist es jedoch unsere Aufgabe besonnen zu bleiben und jegliche Ausrüstung im Sinne des Hundes und des Wildes einzusetzen. Falls du also beim Abrichten spürst, wie die Wut und der Frust in dir hochkommt, ist es an der Zeit, eine Pause einzulegen und dem Hund das Halsband des Ferntrainers auszuziehen.

    Timing is Alles!

    Der Hundeferintrainer sollte nicht dazu eingesetzt werden, den Hund zu bestrafen. Dafür ist er nicht gedacht und nicht stark genug. Auch auf der höchsten Reizstufe wird sich jeder passionierte Jagdhund auch gegen den Impuls durchsetzen und seinen Willen verfolgen können.

    Der Impuls dient nur dazu, dem Hund aufzuzeigen, dass er gerade nicht in deinem Sinne handelt und einen Fehler begeht. Er hilft dem Hund dabei zu verstehen, was du von ihm möchtest. Daher ist Timing sehr wichtig.

    Der Impuls muss unmittelbar nach einem verweigerten Befehl erfolgen. Sticht dein Hund beispielsweise einen Hasen und beginnt ihn zu hetzen, musst du SOFORT trillern und bei Ungehorsamen den Ferntrainer einsetzen. Nur bei einem unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang kann dein Hund eine Verbindung zwischen Aktion und Reaktion herstellen und daraus lernen.

    Worauf muss man beim Kauf von einem Teletac Halsband achten?

    Das Teletakt stoppt Hunde vor der Straße

    Wer sich dazu entscheidet, einen Ferntrainer für Hunde zu kaufen, sollte sich Gedanken bei der Auswahl des Produktes machen. Die Auswahl ist groß, doch nicht alle Produkte sind empfehlenswert. Zwar haben wir oben drei gute Exemplare vorgestellt, jedoch ist jeder Anwendungsfall individuell.

    Vor allem die folgenden Kriterien sind entscheidend.

    Die Größe

    Ein Ferntrainer für den Hund muss die richtige Größe haben. Das Halsband darf den Hund nicht beeinträchtigen, muss aber dennoch eng anliegen, um den elektrischen Impuls übertragen zu können.

    Variable Impulsstärke

    Besonders wichtig ist, dass die Impulse möglichst fein eingestellt werden können. Zu Beginn sollte man den Impuls so gering einstellen, dass der Hund ihn gerade so wahrnehmen kann. Sollte das nicht ausreichen, um ihn aus dem Jagdtrieb zu holen, ist es ratsam, die Intensität langsam zu steigern, bis die gewünschte Wirkung eintritt.

    Es ist sinnvoll ein

    Der Funktionsumfang

    Viele Ferntrainer verfügen über ein Spektrum an Funktionen, die bei der Jagdhundeausbildung und der Jagd nützlich sein können. Beispielsweise können sie dem Hund Töne senden, vibrieren und leuchten.

    Wer eine kleine Meute führt, findet auch Exemplare, mit deren Fernbedienung mehrere Halsbänder gesteuert werden können.

    Die Reichweite

    Je höher die Reichweite, desto besser. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, dass ein guter Sichtkontakt zum Hund besteht. Auf offener Wiese ist das auch bei einem Kilometer Distanz möglich. In der Dickung verliert man oft bereits nach 50 Metern den Hund aus den Augen.

    Intuitive Bedienung

    Bei der Arbeit mit dem Hund muss es oft schnell gehen. Daher ist wichtig, dass sich die Fernbedienung des Ferntrainers für Hunde auch blind bedienen lässt. Du musst schnell die wichtigen Knöpfe finden und das Gerät fehlerfrei bedienen können.

    Robustes Material, eine gute Verarbeitung

    Auf der Jagd wird das Teletac Halsband großen Belastungen standhalten müssen. Der Hund nimmt es mit in die Dickung. Auch die Fernbedienung wird häufig der Witterung ausgesetzt sein. Wer lange Freude an dem Gerät haben möchte, sollte zu einem qualitativ hochwertigen Exemplar greifen.

    Ist eine Teletakt-Abdeckung sinnvoll?

    Es gibt einige Menschen, die einen Ferntrainer für Hunde kategorisch ablehnen. Trifft man sie, entstehen meist unangenehme Diskussionen und in manchen Fällen wird sogar die Polizei oder das Ordnungsamt gerufen.

    Vor allem Jagdgegner nehmen dies gerne als Aufhänger, um Probleme vom Zaun zu brechen.

    Mit einer Teletakt Abdeckung kann man vielen Konfrontationen aus dem Weg gehen. Dabei handelt es sich um ein Halsband, in dem der Ferntrainer versteckt werden kann. Vor allem, wer stadtnah wohnt, ist gut mit der Anschaffung beraten.

    Visupart Teletakt Abdeckung Signalhalsung

    Visupart Teletakt Abdeckung Signalhalsung

    €15.95

    Ist eine Teletakt verboten oder erlaubt?

    Es gibt immer wieder Diskussionen darüber, ob ein Ferntrainer für Hunde erlaubt ist, oder nicht. Leider gibt ein Blick in das Gesetz keine verlässliche Auskunft darüber. Im § 3 des Tierschutzgesetzes findet man Informationen über den Einsatz der Ferntrainer in Absatz 11.

    Konkret heißt es dort:
    “Es ist verboten, ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist.”

    Diskussionswürdig bleibt, wie “nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden” definiert werden. Moderne Ferntrainer für Hunde können sehr leichte Impulse aussenden, die deutlich angenehmer für den Hund sind, als ein Ruck an der Leine.

    Wer seinen Hund liebt und in bestem Wissen und Gewissen handelt, setzt ein Teletakt nur ein, um Leid von dem Hund abzuwenden. Unserer Meinung nach schließt § 3 Absatz 11 des Tierschutzgesetzes daher nicht den Einsatz von einem Ferntrainer aus.

    Dies ist allerdings keine rechtliche Beratung. Jeder Hundeführer muss selbst entscheiden, wie das Gesetz auszulegen ist.


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