Hier erfährst du alles, was du über Salzlecken wissen musst. Wir reden darüber, welches Wild unbedingt Salz braucht und wofür überhaupt. Außerdem zeigen wir dir, wie du eine Salzlecke bauen kannst, welche fertigen Produkte es gibt, wie viele Salzlecken sinnvoll sind und wo du diese am besten platzierst.
Das findest du in diesem Artikel
Salzlecken gehören in jedes Revier. Wer es mit der Hege ernst meint, pflegt sie regelmäßig und bietet dem Wild an verschiedenen Standorten Salz an. Genau wie jedes andere Lebewesen ist unser heimisches Wild vom Salz abhängig. Jedoch entziehen wir unseren Böden durch eine immer stärkere Bewirtschaftung das Salz, sodass in weiten Teilen Deutschlands die Salzversorgung des Wildes stark gefährdet ist.
Auch die flächendeckende Übersäuerung der Böden trägt dazu bei, dass das Ausbringen von Salz überlebenswichtig wird.
Salzleckstein 10 kg
Salz ist für jedes Lebewesen essentiell. Viele können den Salzbedarf allerdings mühelos decken, indem sie fleischliche Nahrung zu sich nehmen. Pflanzenfresser wie beispielsweise Rehwild, Rotwild und Damwild haben es jedoch schwer. Die Pflanzen, mit denen sie normalerweise den Salzhaushalt auffüllen, kommen immer seltener vor und enthalten aufgrund des Salzmangels im Boden nur noch wenig Salz. Es fehlen Wildkräuter und Gräser. Um dennoch das Wild mit Mineralien zu versorgen, kommen Salzlecksteine zum Einsatz.
Im Laufe des Jagdjahres gibt es Phasen, in denen Salzlecken besonders wichtig sind. Sie orientieren sich vor allem am Bedarf des Wildes.
Erwähnenswert ist hier vor allem die Laktationszeit. Wenn Schalenwild den Nachwuchs auf die Welt bringt und säugt, muss die Milch mit ausreichend Nährstoffen angereichert werden. Dabei spielt Salz eine wichtige Rolle.
Vor allem im Frühling sollte man also darauf achten, dass im Revier genügend Stocksulzen oder Salzlecksteine vorhanden sind.
Wenn Rehbock und Hirsch anfangen zu schieben, haben sie einen erhöhten Bedarf an Mineralstoffen. Salz spielt auch zu dieser Jahreszeit eine wichtige Rolle.
Aber auch im Winter ist ein Salzangebot sinnvoll. Auf der Suche nach Salz zieht es das Wild immer wieder an Straßen, die zum Schutz vor Glatteis mit Streusalz behandelt werden. Das provoziert Wildunfälle und riskiert Menschenleben.
Wenn das Wild dazu keine Not hat, bleibt es lieber im Einstand und nimmt die Salzlecken an.
Mineral-Salzleckstein 10 kg
Wer eine Salzlecke bauen möchte, hat dazu viele verschiedene Möglichkeiten. Hier möchten wir ein paar beliebte vorstellen und Tipps geben, worauf man unbedingt achten sollte.
Diese Bauweise ist besonders leicht und kann schnell in die Tat umgesetzt werden. Dazu benötigst du:
Suche dir einen Baum, der etwa so dick ist wie dein Oberarm. Aktuell bietet es sich an, eine tote Fichte zu verwenden. Sprich dich natürlich mit dem Waldbesitzer ab und hole die Erlaubnis dazu ein.
Kappe den Baum auf etwa 1,5 Metern. Sollte Rotwild in deinem Revier vorkommen, solltest du ihn auf etwa 2 Metern kappen.
Nun setzt du den Salzleckstein auf den Baum und fixierst ihn mit einem Nagel.
Vorteile:
Nachteile:
Anstatt einen intakten Baum zu kappen, kannst du auf bereits totes Holz zurückgreifen. Dein verwendetes Rundholz sollte eine Länge von 2 – 2,5 Metern und einen Durchmesser von etwa 20 cm aufweisen.
Dazu benötigst du:
Treibe den Pfahl möglichst tief in den Boden, festige den Boden um ihn herum, setze deinen Salzstein darauf und fixiere ihn mit einem Nagel.
Vorteile:
Nachteile:
Eine weitere Möglichkeit, um Wild mit Salz zu versorgen, sind Salzkisten, die in Bäume gehängt werden können.
Dazu benötigst du:
Bei diesen ist es wichtig, dass sie es zulassen, dass Wasser an das eingefüllte Salz gelangt und dieses auflöst. Dazu bohrst du mehrere Löcher in den Deckel und in den Boden der Kiste. Im Anschluss läuft die Salzlake den Baumstamm herunter, wo es mit dem Lecker aufgenommen werden kann.
Achte bitte darauf, dass die Salzkiste mit Draht und nicht mit einem Nagel an dem Baum befestigt wird.
Vorteile:
Nachteile:
Himalaya-Salzleckstein
In den meisten Revieren findet man im Bestand regelmäßig Wurzelteller von gefällten Bäumen. Diese können hervorragend genutzt werden, um sie in eine Salzlecke umzufunktionieren.
Dazu benötigst du:
Wähle einen Wurzelteller, der mindestens 40 cm hoch ist. Säge die oberste Schicht mit einer Dicke von etwa 5 cm ab, sodass daraus ein Deckel entsteht. Im Anschluss höhlst du den Wurzelteller so aus, dass der Salzleckstein darin Platz findet.
Im Anschluss schneidest du mit der Kettensäge Schlitze in den Deckel, durch die Wasser eindringen kann, sowie einen Auslauf, aus dem das aufgelöste Salz über den Wurzelteller auf den Boden laufen kann. Hier wird das Wild es aufnehmen.
Wenn du eine neue Salzlecke bauen möchtest, gibt es ein paar Dinge, die zu beachten sind. Wichtig ist vor allem, dass das Wild nicht direkt am Salz lecken kann. Die aufgenommene Salzmenge ist dabei deutlich zu groß. Deutlich sinnvoller ist es, dass das Salz durch Regenwasser aufgelöst wird, am Stamm oder Pfahl herunterläuft und dort aufgenommen werden kann.
Das kann erreicht werden, indem die Salzlecksteine außerhalb der Reichweite der vorkommenden Wildarten platziert wird, oder indem er vor dem direkten Kontakt geschützt wird, beispielsweise mit Brettern.
Bitte nutze deine Salzlecken nicht nur, um dort Wild zu erlegen. Unser Wild ist anpassungsfähig und wird schnell bemerken, dass es dort gefährlich ist und regelmäßig Schüsse fallen.
Um zu überprüfen, ob eine Salzlecke angenommen ist, kannst du entweder eine Wildkamera verwenden oder regelmäßig nach Trittsiegeln Ausschau halten. In der Nacht kannst du auch mit einer Wärmebildkamera für die Jagd das Wild beobachten. Achte allerdings darauf, dass du keine unnötige Beunruhigung in das Revier bringst.
Falls du die Salzlecke in der trockenen Jahreszeit aufstellst, lohnt es sich, sie zu Beginn regelmäßig zu bewässern. Auf diese Weise sorgst du dafür, dass der Pfahl oder Stamm eingesalzen wird und das Wild hier bereits Salz aufnehmen kann.
Alternativ kannst du den Pfahl oder Baum auch mit einer Salzpaste einstreichen. Im Anschluss kann das Wild das Salz sofort aufnehmen.
Salzpaste Leckpaste
Wie viele Salzlecken man im Revier braucht, hängt vor allem von den vorkommenden Wildarten und der Revierstruktur ab. Es ist sinnvoll, dass Wild aus jedem Einstand Zugang zu einer Salzlecke in der Nähe hat. Je standorttreuer das Wild, desto mehr Salzlecken werden benötigt.
Besonders standorttreu ist beispielsweise das Reh- und Damwild. Hier empfiehlt es sich etwa 3 – 5 Salzlecken pro 100 ha aufzustellen.
Schwarz- und Rotwild zieht jedoch deutlich mehr und nimmt auf entferntere Salzlecken an. Hier sind 1 – 3 Salzlecken pro 100 ha ausreichend.
Du kennst dein Wild am besten und weißt, wie es zieht und wo es liegt. Am besten wirfst du einen Blick auf deine Revierkarte, zeichnest alle Einstände ein und baust überall in die Nähe eine Salzlecke.
Salzlecken sollten dort sein, wo sich unser Wild sicher fühlt und ausreichend Deckung hat. Als Jäger setzt man sie zur Hege ein und nicht nur, um Wild vor die Büchse zu locken.
Vor allem die folgenden Standorte haben sich bewährt.
Der Großteil des Wildes liegt tagsüber in der Dickung. Es ist sinnvoll, dort ganz in der Nähe Salz anzubieten. Wenn du die Einstände kennst, solltest du die Augen nach guten Standorten offen halten. Wichtig ist, dass das Wild schnell dort ist und verdeckt ziehen kann. Locke es nicht auf eine offene Fläche.
Schalenwild hält relativ treu die Wechsel in deinem Revier. Hier fühlt es sich wohl und in der Regel herrscht entlang der Wechsel wenig Beunruhigung. Entlang der Wechsel kannst du wunderbar eine Salzlecke bauen, die sehr wahrscheinlich zügig angenommen wird.
Auch an Äsungsflächen kannst du dem Wild wunderbar Salz anbieten. Wildacker, Blühstreifen und Wiesen sind bestens dazu geeignet. Auch die Wechsel zu den Äsungsflächen sind gute Standorte.
Achte jedoch darauf, dass der Landwirt durch deine Salzlecke nicht beeinträchtigt wird. Am besten positionierst du sie an der Waldkante, wo sie niemanden stört.
So wie es bestens geeignete Standorte gibt, gibt es auch solche, die du meiden solltest. Darunter fallen beispielsweise Aufforstungen. Wenn das Wild Salz aufgenommen hat, erhöht das den Durst. Da die meisten Wildarten nur selten schöpfen, wird dieser in der Regel durch frisches Grün gestillt. Das kann den Verbiss an Aufforstungen fördern, worüber sich der Förster nicht freuen wird.
Auch Straßen, Wanderwege und beliebte Routen von Spaziergängern solltest du meiden. Je mehr Menschen deine Salzlecken sehen, desto eher regt das Diebstahl und Vandalismus an. Zudem förderst du so den Kontakt zwischen Mensch und Wild, was zu Beunruhigung führt.
In den meisten deutschen Revieren wird meiner Auffassung nach zu wenig Salz angeboten. Du brauchst keine Sorge zu haben, dass du zu viel Salz in das Revier bringst. Das Wild kann gut einschätzen, wie viel benötigt wird. Falls ein Überangebot besteht, wird dieses einfach verschmäht.
Ein guter Zeitpunkt zum Aufstellen der Stocksulzen ist der März. In diesem Monat regnet es noch ausreichend und die jagdfreie Zeit kann sinnvoll genutzt werden. Das Wild hat zudem noch ausreichend Zeit sich an die Salzlecken zu gewöhnen, bevor die Setzzeit beginnt und das Salz dringend benötigt wird.
Newsletter abonnieren