Wird ein Jäger zu Grabe getragen, ist das ein trauriger Anlass, der vor allem junge Jäger nervös machen kann. Wer noch nicht besonders mit dem jagdlichen Brauchtum vertraut ist und dennoch dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchte, findet hier Ratschläge, wie man sich verhalten und kleiden sollte.
Nachdem du diesen Artikel gelesen hast, wirst du perfekt informiert sein und eine tolle Figur abgeben.
Das findest du in diesem Artikel
Die Jäger Beerdigung – Kleidung für die Bestattung
Grundlegend sei gesagt, dass man sich bei der Auswahl der Kleidung an die Wünsche der Hinterbliebenen halten sollte. Falls diese explizit eine Kleiderauswahl vorgeben, steht dieser Wunsch über dem jagdlichen Brauchtum.
Sollte das nicht der Fall sein, haben wir hier einige Hinweise für dich.
Bestens geeignet ist festliche Jagdbekleidung in gedeckten Farben. Ein Jagdhut, ein Jagdjanker, eine grüne braune oder schwarze Hose, sowie Anzugschuhe sind auf einer Jägerbeerdigung angebracht.
Solltest du keinen Janker haben, kannst du auch zu einem Lodenmantel greifen. Sollte auch dieser nicht in deinem Kleiderschrank sein, kannst du auch ein Jacket tragen.
Jagdfunktionskleidung wird nicht getragen. Du erscheinst also nicht im Flecktarn, in Signaljacke oder mit Gummistiefeln auf der Beerdigung.
Dem Jagdhut kommt eine besondere Rolle zuteil.
Als Jäger trägst du auf der Beerdigung einen Trauerbruch. Dabei handelt es sich um einen Bruch einer bruchgerechten Holzarzt (Eiche, Fichte, Erle, Kiefer, Tanne), der auf der linken Seite des Huts getragen wird.
Merkspruch: Links Leiche, Rechts Reh
Die Nadelunterseite des Bruches zeigt nach außen.
Bitte fangt nicht einzeln an, an Bäumen auf dem Friedhofsgelände Brüche zu besorgen. Das sollte gesammelt geschehen, sodass ruhig und gelassen die Trauerbrüche aus einem Korb gereicht werden können.
Wenn du dich am Grab von dem Verstorbenen verabschiedest, nimmst du deinen Hut vom Kopf, nimmst den Trauerbruch ab und wirfst ihn in das Grab. Dabei kannst du “Waidmanns Ruh” sagen.
Zu einer Bestattung eines Jägers gehört auch das Jagdhorn. Doch bitte respektiere hier auch die Wünsche der Hinterbliebenen und koordiniere dich mit ihnen. Es gibt Jagdhornsignale, die auf der Beerdigung eines Jägers geblasen werden.
Während der Sarg herabgelassen wird, erklingen diese beiden Signale:
In manchen Gegenden ist es üblich, dass auch das Signale “Auf Wiedersehen” gespielt wird.
Wer das Horn spielen kann, sollte es zur Beerdigung mitbringen. Im Regelfall sind die Jagdhornbläser schwach besetzt.
Sollten nicht ausreichend Bläser zur Beerdigung kommen, kann man das örtliche Jagdhornbläsercorps um Unterstützung bitten.
Wer im Kreise der Jäger für einen gemeinsamen Trauerkranz sorgen möchte, sollte hier auf bruchgerechte Holzarten setzen. Im Regelfall greift man zu einer immergrünen Tannenholzart.
Diese kann mit Zapfen, Abwurfstangen, Laub, Blumen, Früchten und Schleifen dekoriert werden.
Auf die Schleife kann ein letzter Gruß und “Waidmanns Ruh” geschrieben werden.
Auch auf der Beerdigung einer Jägerin heißt es “Waidmanns Ruh” und nicht beispielsweise “Waidfraus Ruh”.
Als Trauersprüche eignen sich jene, die einen Bezug zur Natur und dem Verstorbenen haben. Idealerweise sind die Sprüche auf ihn und seine Jagdpassion gemünzt. Für einen begeisterten Bergjäger kommen beispielsweise Trauersprüche mit Bergbezug infrage. Wer leidenschaftlich auf Wasserwild gewaidwerkt hat, würde sich vermutlich über Trauersprüche mit Bezug zum Wasser oder der See freuen.
Ebenfalls kann der Wald eine große Rolle spielen.
Nachfolgend findest du ein paar Beispiele, die dich eventuell inspirieren.
Oh, wie kalt ist es geworden
und so traurig, öd und leer.
Rauhe Winde weh’n von Norden
und die Sonne scheitn nicht mehr.
Wer das Strahlen der Morgenröte sehen will,
muss durch die Nacht wadern.
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Dies eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses Blatt allein,
war Teil von unserem Leben.
Drum wird dieses Blatt allein,
uns immer wieder fehlen.
Wenn im Kreis der Lebenswelt
das Blatt zurück zur Erde fällt,
kehrt es zum Ursprung nur zurück
und findet dort sein stilles Glück.
Die Blätter fallen leise und decken alles zu,
der Tod singt seine Weise und alles kommt zur Ruh.
Du hast den Berg erstiegen,
der dich so müd gemacht.
Und Ruh und Fried gefunden,
leicht sei dir nun dein Grab.
Der Jagdhut in der Kirche
Häufig kommen Diskussionen darüber auf, ob man den Jagdhut in der Kirche absetzt oder auf dem Kopf behält.
Hier halte ich es praktisch. Wenn in der Kirche das Jagdhorn geblasen wird, behalte ich den Hut auf dem Kopf. Schließlich habe ich keine Hand frei, um ihn zu halten.
Setze ich mich in einer Reihe auf die Bank, setze ich den Hut ab, um den Trauernden hinter mir nicht den Blick zu versperren.
Erleichtert euch diesen ohnehin schwierigen Tag, indem ihr euch als Jäger untereinander abstimmt. Auf diese Weise fühlt sich niemand unsicher und auch Jäger, die ihrer ersten Jägerbeerdigung beiwohnen, werden mitgenommen.
Darüber hinaus gebt ihr ein tolles Bild ab, wenn ihr geschlossen vorgeht und routiniert auftretet.
Auf welcher Seite trägt man den Trauerbruch?
Welche Jagdhornsignale erklingen auf einer Jägerbeerdigung?
Was trägt man auf einer Beerdigung eines Jägers?
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