Du willst den idealen Luderplatz einrichten und dort Waidmannsheil haben? Hier zeigen wir dir, wie das funktioniert, worauf du achten musst, wie die Fuchsjagd am Luderplatz funktioniert und welche Gesetze aus dem Jagdrecht hier greifen. Am Ende wirst du genau wissen, was zu tun ist und über welche Faktoren sich der Jagderfolg verbessern lässt.
Das findest du in diesem Artikel
In vielen Revieren kommt die Jagd auf Raubwild zu kurz. Dabei ist sie ungeheuer wichtig, um einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten. Nebenher gibt es in der kalten Jahreszeit ausgezeichnete Bälge zu ernten. Vor allem der Fuchs kann hervorragend am Luderplatz erlegt werden, doch auch anderes Raubwild schaut hier regelmäßig vorbei, wenn ein paar Grundregeln eingehalten werden.
Ein Luderplatz ist ein Ort, an dem Raubwild vom Jäger (oder der Jägerin) gezielt zur Bejagung angelockt wird. Als Luder bezeichnet man den Aufbruch (die Innereien) von Wildtieren, die dazu gerne verwendet werden.
Es gibt einige Faktoren, die darüber entscheiden, ob du an dem Luderplatz Erfolg haben wirst. Jedes Revier ist einzigartig, aber dennoch gibt es grundlegende Regeln, die du stets einhalten solltest. Mit diesen Tipps gelingt dir das bestimmt!
Ein regelmäßig beschickter und liebevoll gepflegter Luderplatz hat ein Einzugsgebiet von über 150 ha. Du musst dir also keine Gedanken darüber machen, dass du zu wählerisch beim Standort bist.
Viele Jäger begehen den Fehler und platzieren den Luderplatz an der Wald/Feld-Kante. Doch gerade wenn sich Fuchs & Co aus der Deckung begeben müssen, sind sie vorsichtig. Sinnvoller ist das Einrichten des Luderplatzes an einem Feldgehölz, oder auf offenem Feld.
Idealerweise der Luderplatz so eingerichtet, dass die Hauptwindrichtung in deinem Revier passt und du windgeschützt ansitzen kann. Sollte es noch keine passende Ansitzeinrichtung in der Nähe geben, legst du den Luderplatz so an, dass in der windgeschützten Richtung eine gute Position für eine Einrichtung ist.
Oft gibt es entlegene Stellen, die zwar perfekt geeignet, aber schwer zugänglich sind. Du wirst jedoch sehr regelmäßig hier Luder ausbringen wollen, sodass sie wegfallen. Im Idealfall liegt dein Luderplatz entlang deiner Kirrrunde, oder anderen Orten die du regelmäßig ohnehin aufsuchst.
Wenn du dein Luder ausbringst, musst du darauf achten, dass es vor Krähen geschützt ist und das anwechselnde Raubwild möglichst lange beschäftigt. In der Praxis hat es sich bewährt ein etwa 20 Zentimeter tiefes Loch auszuheben und es mit Pferdemist zu befüllen. Füchse kennen Pferdemist gut und wissen, dass hier regelmäßig Leckereien versteckt sind. Zudem schützt er das Luder vor Fressfeinden aus der Luft und beschäftigt Fuchs & Co über eine längere Zeit, gerade bei Frost.
Mit einem Spaten kannst du ihn leicht anheben und das Luder darunter platzieren.
Für die Qualität des Balges ist es ideal den Fuchs mit Schrot auf etwa 30 Meter zu erlegen. Sollte dies dein Ziel sein, ist diese Distanz ideal. Falls du allerdings mit der Büchse auf Raubwildjagd ziehst, kannst du auch eine höhere Entfernung vom Ansitz zum Luderplatz wählen. Auf diese Weise wird es dem Raubwild schwerer fallen dich wahrzunehmen.
Oft bekomme ich es mit, dass in Revieren der Luderplatz erst viel zu spät und mit allen möglichen Abfällen beschickt wird. Intelligenter ist es jedoch, wenn bereits im Sommer angefangen wird dem Raubwild Luder anzubieten. Aufbruch fällt schließlich nahezu das ganze Jahr an und muss ohnehin entsorgt werden. Mindestens einmal in der Woche sollte sich hier zu Beginn etwas finden lassen.
Auf den Luderplatz sollten appetitliche Happen gebracht werden. Pansen, Herz, Niere, Leber und Lunge eignen sich beispielsweise genau so wie Wildbret vom Schusskanal. Abfall wie beispielsweise die Decke und der Darm sind nicht sinnvoll.
Wenn Beute (oder Fallwild) anfällt, sollte man den Aufbruch portionieren und einfrieren. Es genügt 4 gute Happen auf den Luderplatz zu bringen, um dem Raubwild in Erinnerung zu bleiben.
Es lohnt sich den Luderplatz mit einer Wildkamera zu überwachen. So erkennt man schnell, ob das Luder aufgenommen wurde, oder neues erforderlich ist.
Auch wenn es oft vorgeschlagen wird und bequem ist, raten wir davon ab Hundefutter und ähnliche Mittel einzusetzen.
Der Einsatz von Lockmitteln am Luderplatz ist bestens für schnelle Erfolge geeignet. Sie haben eine starke und unmittelbare Lockwirkung und sind ständig verfügbar. Das macht sie für den Luderplatz besonders interessant.
Auf dem Markt gibt es verschiedene Lockmittel für unterschiedliche Raubwildarten. Erfolgsversprechend ist vor allem Räucherfisch, der sowohl für den Fuchs, Wachsbär, Marderhund und Marder unwiderstehlich wirkt.
Auch zum Anlocken von Schwarzwild kann dieser eingesetzt werden.
Hagopur Lockmittel Fuchs-Wunder
Grundlegend sind Luderplätze kein Muss, doch sie helfen enorm bei der Raubwildbejagung. Prinzipiell ist es besser einen gepflegten Luderplatz, als 5 ungepflegte zu betreiben. Wenn der Balg reift ist, kann man ohnehin nur an einem Luderplatz ansitzen. Zudem findet man nicht in jedem Revierteil einen geeigneten Standort.
Als Faustformel kann man pro 150 ha einen Luderplatz anlegen. Wer viel Hilfe oder Zeit hat, kann auch mehr sinnvoll betreiben.
An Luderplätzen kann man grundlegend das ganze Jahr über Raubwild sehen und im Rahmen der Jagdzeiten erlegen. Ein paar leckere Happen auch dann, wenn eigentlich ausreichend Fraß vorhanden ist.
Je kälter es wird, desto schwieriger hat es das Raubwild an Beute zu kommen. Es ist hungrig und stets auf der Suche. Vor allem bei Frost und Schnee nimmt es auch große Strecken in Kauf um an den Luderplatz zu gelangen und das Einzugsgebiet von ihm vergrößert sich. Je nach Population im Jagdrevier ist es so nicht ungewöhnlich etliche Stücke Raubwild zum Luderplatz locken zu können, wenn das Nahrungsangebot knapp wird.
Sobald der erste Frost über den Balg des Raubwildes gegangen ist, ist dieser reif zur Ernte, kann also gegerbt werden.
Viele Jäger nutzen die erste Nacht mit Mondschein nach dem Frost für den Ansitz am Luderplatz.
Wer über eine Jagd Wärmebildkamera verfügt, kann zuvor in dunklen Nächten kontrollieren, wie viel Raubwild an den Luderplätzen verkehrt. Alternativ ist auch die Bejagung mit einem Wärmebildvorsatzgerät möglich.
Aus dem Bundes- und Landesjagdgesetz geht hervor, was am Luderplatz erlaubt ist und was nicht. Grundlegend sei gesagt, dass hier ausschließlich das Ausbringen des Luders gesunder Stücke erlaubt ist.
In Wasserschutzgebieten ist der Betrieb von Luderplätzen verboten. Zudem sollte er so platziert sein, dass er Erholungssuchenden verborgen bleibt. Eine Nähe zu Wegen oder anderen Orten an denen sich regelmäßig Menschen aufhalten ist also zu meiden.
Ein sehr gut funktionierender Trick ist das Ziehen von Schleppen zum Luderplatz. Vor allem in der kalten Jahreszeit wird kaum ein Stück Raubwild der Versuchung widerstehen können und die Schleppe annehmen.
Die Schleppen können mit einem Stück Luder, aber auch mit Schleppwild gezogen werden. In der Literatur findet man häufig den Hinweis, dass dies sternförmig vom Luderplatz aus, oder zum Luderplatz hin geschehen soll. Deutlich wichtiger ist es jedoch, sich den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Ist in der Nähe beispielsweise eine Hecke an der regelmäßig Raubwild wechselt, sollte unbedingt von dort eine Schleppe gezogen werden.
Hinsichtlich der stark rückläufigen Niederwildpopulationen und der großen Gefahr für Bodenbrüter, ist eine scharfe Bejagung von Raubwild dringend notwendig. Die Bestände sind aufgrund des enormen Nahrungsangebotes und des Klimawandels explosionsartig angewachsen und wir als Jäger sind dazu verpflichtet hier entgegen zu wirken, um unseren Artenreichtum zu erhalten. Neben der Fallenjagd sind Luderplätze ein ausgezeichnetes Mittel um gezielt Beute machen zu können.
Die sinnvolle Verwertung des Luders trägt dazu bei, dass Jäger hochwertige Bälge ernten und verwerten können, was große Freude bereitet. Zudem ist intaktes Raubwild für die Hundeausbildung sehr gefragt.
Übrigens: Die passenden Jagdhornsignale für “Raubwild tot” und vieles mehr findest du auch bei uns!
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