Jagdliche Einsatzbereiche der Parson Russel Terrier

Auch wenn Parson Russel Terrier zu den Erdhunden gehören, werden sie häufig nicht für die Baujagd eingesetzt. Das liegt vor allem daran, dass die niederläufige Variante, der Jack Russel Terrier, dazu aufgrund seiner körperlichen Verfassung besser geeignet ist. Dennoch kann er für die Baujagd eingesetzt werden und ausreichend Druck aufbauen, um das Raubwild zu sprengen.

Parson Russel Terrier findet man häufig auf Drückjagden, wo sie nach Schwarzwild stöbern, es beunruhigen und auf die Läufe bringen. Sie sind bestens geeignet, um Dickungen zu durchstreifen und auch in dichten Brombeeren voranzukommen.

Sie haben viel Schneid, in der Regel aber auch ausreichend Intelligenz, um Verletzungen durch Sauen zu vermeiden.

Parson Russel Terrier sind groß und stark genug um Kanin und Enten zu apportieren und können deshalb beispielsweise am Entenstrich eingesetzt werden. Auch anderes Federwild wie beispielsweise Krähen können sie zuverlässig bringen.

Auch für die Schweißarbeit sind sie aufgrund ihrer feinen Nase bestens geeignet. Gut eingearbeitet führen sie den Hundeführer bei der Nachsuche zielsicher an das beschossene Stück.

Prüfungen der Parson Russel Terrier

Jagdlich geführte Parson Russel Terrier sollten jagdlich geprüft werden. Auf diese Weise stellt man die Eignung unter Beweis und erfüllt zudem die Anforderungen der Jagdhaftpflichtversicherung.

Die vielseitigen Terrier können auf unterschiedliche Prüfungen geführt werden:

• Junghundprüfung (JP)
  • Schussfestigkeit
  • Baueignung
  • Spurarbeit
  • Laut beim Jagen
  • Suche
  • Nase
  • Führigkeit
• Bauprüfung (BP)
  • Schussfestigkeit
  • Absuchen
  • Laut am Drehschieber
  • Verhalten am Drehschieber
  • Arbeitsfreude und Ausdauer
• Zuchtprüfung (ZP)
  • Schussfestigkeit
  • Nase
  • Spurarbeit
  • Laut beim Jagen
  • Stöbern
  • Bringen auf der Schleppe
  • Bringen von Wasserwild + Schussfestigkeit am Wasser
  • Führigkeit
  • Leinenführigkeit
• Gerbrauchsprüfung
  • Waldarbeit
    • Nase
    • Schweißarbeit (ggf. Totverbeller oder Totverweiser)
    • Haarwildschleppe mit Bringen
    • Stöbern
  • Feldarbeit
    • Federwildschleppe
    • Verlorensuche
    • Bringen von Federwild
  • Wasserarbeit
    • Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer
    • Schussfestigkeit am Wasser
    • Verlorensuche im deckungsreichen Gewässer
    • Stöbern mit Ente im decungsreichen Gewässer
    • Bringen der Ente
  • Gehorsam
    • Standruhe
    • Anlegen (frei oder angeleint)
    • Leinenführigkeit
    • Führigkeit
    • Gehorsam

Darüber hinaus können dem Hund verschiedene Leistungskennzeichen verliehen werden:

• Erdhund-Natur (EN)
• Saujager (SJ)
• Saujager-Gatter (SJG)
• Laut (LT)
• Schweißhund (SwH)

Die Geschichte des Parson Russel Terriers

Der Parson Russel Terrier geht auf den Pfarrer (auf Englisch “Parson”), Jäger und Hundezüchter John Russel zurück. Dieser züchtete Foxterrier und legte bei der Zuchtauswahl den ausschließlichen Fokus auf die jagdliche Eignung. Während Foxterrier, zunehmend zu Modehunden wurden und die Optik im Vordergrund stand, entfernten sie sich immer weiter voneinander.

Er züchtete eine eigene Rasse, die Jack Russel Terrier genannt wurde. Sie stellt die Arbeitslinie der Foxterrier dar.

Mit der Zeit kristallisierte sich heraus, dass es hochläufige und niederläufige Exemplare gab. Seit 1999 sind die hochläufigen Exemplare als eigene Rasse unter dem Namen Parson Russel Terrier anerkannt und seit 2001 auch vom FCI akzeptiert.

Haltung und Pflege der Parson Russel Terrier

Parson Russel Terrier gibt es mit glattem und mit rauem Haar. Während die glatthaarigen Exemplare einfach in der Pflege sind, aber regelmäßig Fell verlieren, sind die rauhaarigen Hunde etwas anspruchsvoller. Das liegt vor allem daran, dass abgestorbenes Haar im Fell verbleibt und dort zu Entzündungen und Juckreiz führen kann.

Um dem zu entgehen, ist es wichtig, dass sie einmal im Quartal getrimmt werden. Darüber hinaus sind die Hunde pflegeleicht. Bei Bedarf müssen die Krallen gekürzt und das Fell gebürstet werden. Es empfiehlt sich sie regelmäßig auf Zahnstein zu untersuchen und diesen zu entfernen.

Sie sind grundsätzlich für eine Außenhaltung geeignet. Im Haus fühlen sie sich jedoch bedeutend wohler.