Hier erfährst du alles über Erdhunde. Wir zeigen auf, welche Jagdhunderasse zu dieser Gruppe gehören, welche Besonderheiten sie mitbringen, auf welche Prüfungen du sie führen kannst und wie der jagdliche Alltag mit einem Erdhund aussieht. Zudem wirst du erfahren, ob Erdhunde gute Familien- und Hofhunde sind und mit welchen Herausforderungen du rechnen musst.
Erdhunde, auch Bauhunde genannt, sind besonders beliebte Jagdhunde, die für die Baujagd gezüchtet wurden. Sie sind klein, haben einen schmalen Brustkorb und sind besonders wendig
Die herausragende Eigenschaft der Erdhunde ist, dass sie für die Baujagd eingesetzt werden können. Ihre Größe und Wendigkeit befähigt sie dazu, in den Bau zu gehen und dort Fuchs & Dachs zum sogenannten Springen, also dem Verlassen des Baus, zu bewegen.
Erdhunde sind es gewohnt, eigene Entscheidungen zu treffen und im Bau eigenständig zu agieren. Sie haben ausreichend Wildschärfe, um ausreichend Druck aufzubauen, damit das Raubwild den Bau verlässt. Sie sollten allerdings auch genügend Vorsicht mitbringen, um sich keine Auseinandersetzungen im Bau zu liefern und Verletzungen zu erleiden.
Ein hoher Arbeitswille, Beharrlichkeit und ein zuverlässiger Laut zeichnen darüber hinaus den Erdhund aus.
Erdhunde werden überwiegend zur Baujagd eingesetzt. Doch nicht nur hier sind sie von großem Nutzen. Aufgrund ihrer Größe sind sie auch in Dickungen ideal zum Stöbern geeignet und können sich gut in Brombeeren bewegen. Aufgrund ihrer Wildschärfe werden sie gerne auf der Jagd auf Schwarzwild eingesetzt.
Die ruhige Arbeitsweise, der Findewille und die feine Nase prädestinieren sie für den Einsatz auf der Schweißfährte.
Bedingt sind Erdhunde auch für den Apport von Federwild und Kanin geeignet.
Die Erdhunde unterscheiden sich vor allem in ihrer Wildschärfe, ihrer Größe und Optik. Besonders kleine Erdhunde, beispielsweise der Kaninchen Teckel, sind für die Jagd im Kaninchenbau geeignet. Größere und schwerere Erdhunde haben bessere Voraussetzungen, um Wild apportieren zu können.
Für Erdhunde gibt es eine Vielzahl von Prüfungen, die abgelegt werden können. Wichtig ist, dass der Bauhund erfolgreich die Brauchbarkeitsprüfung gelaufen ist, bevor er jagdlich eingesetzt wird. Je nach Jagdhaftpflichtversicherung und Bundesland ist diese notwendig, damit der Hund eine Haftpflichtversicherung genießt.
Auch wenn Erdhunde vielseitig begabt sind, gibt es manche jagdlichen Aufgabenbereiche, die von ihnen nicht abgedeckt werden können. Aufgrund mangelnder Veranlagung stehen sie beispielsweise nicht vor. Auch für den Apport von Wild mit einem Gewicht von über 3 kg sind sie nicht geeignet. Aufgrund ihrer geringen Höhe sind sie nicht ideal zum Runterziehen von krankem Wild geeignet.
Die meisten Erdhunde sind gute Familienhunde. Man sollte jedoch bedenken, dass sie einen eigenen Kopf haben und eine strenge Erziehung benötigen. In der Hand eines erfahrenen Hundeführers sind sie meist mit Kindern kompatibel und auch als Zweithund geeignet.
Auch als Hofhund können sie eingesetzt werden.
Viele der Erdhunderassen sind mittlerweile sehr verbreitet und befinden sich immer häufiger in Händen von Nicht-Jägern. Viele Jäger sind zudem nicht bereit, die Strapazen der Baujagd auf sich zu nehmen und nutzen sie lieber zum Stöbern auf Schwarzwild.
Baujagdexperten sind jedoch sehr gefragt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Hege des unter Druck geratenen Niederwildes.