Statistik Jäger – Entwicklung und Verteilung

Was genau haben wir ermittelt?

Für unsere Jägerstatistiken haben wir ermittelt, wie viele Jagdscheininhaber es in welchem Jahr gab und in welchen Bundesländern diese gelebt haben. Darüber hinaus haben wir die Zahlen der Jagdscheininhaber in Relation zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland gesetzt und die Zahlen grafisch ausgewertet.

Es zeichnet sich ein interessantes Bild ab, das viele Rückschlüsse über die Gesellschaften der verschiedenen Bundesländer zulässt.

Wie viele Jäger gibt es in Deutschland?

Im Jahr 2022 gab es exakt 407.370 Jäger und damit so viele wie noch nie zuvor. Seit 1990 zeichnet sich ein nahezu konstanter Anstieg der Jagdscheininhaber ab. Waren es 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands lediglich 311.257 Menschen, die einen Jagdschein besaßen, ist diese Zahl bis heute um etwa 30% gestiegen. Das grüne Abitur wird immer interessanter und begeistert zunehmend mehr Menschen.

Durchschnittlich steigt die Zahl der Jagdscheininhaber von Jahr zu Jahr um etwa 3.800 Personen.

Nach aktuellem Stand haben knapp 0,5% der Bevölkerung einen Jagdschein.

In diesen Bundesländern wohnen unsere Jagdscheininhaber

Wirft man einen Blick darauf, in welchen Bundesländern die Jagdscheininhaber leben, gibt es einige Überraschungen. Wenig überraschend ist jedoch, dass die meisten Jägerinnen und Jäger in Nordrhein-Westfalen leben. Das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschland beherbergte 2022 insgesamt 92.074 Jagdscheininhaber.

Verwunderlich ist jedoch, dass auf dem zweiten Platz bereits Niedersachsen zu finden ist. Mit aktuell nur etwa 8 Millionen Einwohnern ist es dennoch das Bundesland mit den zweitmeisten Jagdscheininhabern in Deutschland.

Schlusslicht bilden die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.

Jagdscheininhaberdichte nach Bundesland

Interessant ist jedoch nicht nur, wie viele Jagdscheininhaber in welchem Bundesland leben, sondern wie hoch die Dichte ist. Hier wird also die Zahl der Jagdscheininhaber in Relation zur Bevölkerungszahl gesetzt. Schließlich erscheint es logisch, dass in einem Bundesland mit vielen Einwohnern auch viele Jagdscheininhaber leben.

Doch setzt man die beiden Werte in Relation zueinander, bekommt man erstaunliche Fakten ans Tageslicht.

Die Jägerdichte ist besonders hoch in Schleswig-Holstein. Sie liegt bei 0,82% und damit über jedem anderen Bundesland. Hier hat jeder 122. Einwohner einen Jagdschein. Spitzenwert in Deutschland.

Auch in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (0,79%) und Niedersachsen (0,74%) ist die Dichte an Jagdscheininhabern besonders hoch.

Schlusslicht bilden die drei Stadtstaaten Hamburg (0,15%), Bremen (0,13%) und Berlin (0,10%).

Im Bundesland Schleswig-Holstein ist die Jägerdichte demnach mehr als 8x so hoch wie in Berlin.

Das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit einer Jägerdichte von 0,51% im Mittelfeld.

Auffällig ist, dass Sachsen eine besonders niedrige Jägerdichte aufweist (0,31%).

Der Norden Deutschlands mit den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen weist im direkten Vergleich eine deutlich höhere Jägerdichte als der Süden Deutschlands auf.

Erlegtes Schwarzwild pro Jagdjahr

Besonders das Schwarzwild sorgt im Feld und Grünland für erhebliche Wildschäden, zerstört Lebensmittel und ist akkut von der Afrikanischen Schweinepest bedroht. Daher sind wir Jäger dazu angehalten, die Schwarzwildstrecken anzuheben. Doch wie ist diese Last verteilt?

Wir haben in einer Umfrage ermittelt, wie viel Stück Schwarzwild ein Jäger im Durchschnitt erlegt. Besonders auffällig: Die Großteil der Jäger geht leer aus.

Über 70% geben an im Jagdjahr 0 – 2 Stücke Schwarzwild zu erlegen.

Ihnen gegenüber steht eine kleine Gruppe von Jägern, die sehr viel Beute machen und damit erheblich zur Schwarzwildstrecke Deutschlands beitragen.

Schwarzwildstrecke in Deutschland

In Deutschland gibt es starke Schwarzwildvorkommen, die bejagt werden müssen. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Schwarzwildstrecke in Deutschland von 2001 bis 2021.

Die geringste Strecke wurde mit 287.080 erlegten Sauen im Jahr 2006 gemeldet.

Die höchste Strecke wurde mit 882.231 erleten Sauen im ahr 2019 gemeldet.

Erlegtes Rehwild pro Jäger im Jagdjahr

Auch das Rehwild ist stark in den Fokus der Bejagung geraten. Die nachfolgende Grafik, wie viel Rehwild die Jäger im Durchschnitt im Jagdjahr erlegen.

Im Vergleich zum Schwarzwild zeigt sich, dass hier deutlich mehr Jäger zur Gesamtstrecke beitragen und Rehwild flächendeckend bejagt wird.

Dennoch erlegen über 40% der Jäger nur 0 – 2 Stück Rehwild im Jagdjahr.

Rehwildstrecke in Deutschland

In Deutschland kommt Rehwild flächendeckend vor und zählt zu den häufigsten Wildarten, auf die gewaidwerkt wird. Die Rehwildstrecke in Deutschland steigt kontinuierlich an. Aufgrund des Klimawandels, der Herausforderungen des Forsts, den leidenden Nadelholzwäldern und Verbissschäden wird zunehmend mehr Rehwild erlegt.

Erlegtes Raubwild pro Jäger im Jagdjahr

Die Raubwildbejagung ist eine sehr effektive Stellschraube um bedrohten Bodenbrütern, dem Feldhasen und etliche anderen Wildarten zu helfen. Die Raubwildbestände sind in den meisten Revieren so groß, dass ein erheblicher Prädatorendruck auf dem Niederwild lastet.

Doch wie viel Raubwild erlegt man als Jäger im Jagdjahr eigentlich? Hier unsere erhobene Statistik:

Fuchsstrecke Deutschland

Füchse sind das wohl verbreitetste Raubwild in den meisten Revieren Deuschlands. Viele Jäger sind passionierte Fuchsjäger und tragen damit dazu bei, dass der Prädatorendruck auf das Niederwild sink.

Die geringste Strecke wurde mit 380.691 erlegten Füchse im Jahr 2013 gemeldet.

Die höchste Strecke wurde mit 642.892 erlegten Füchsen im Jahr 2001 gemeldet.

Was fasziniert dich an der Jagd?

Die Jagd ist nicht nur notwendig, sondern hat auch viel zu bieten.

Auf der ganzen Welt sind Menschen davon fasziniert auf die Jagd zu gehen, doch die Begeisterung und Passion kommt in unterschiedlichen Gestalten.

Wir haben gefragt, was die Jäger besonders fasziniert.

Beliebtheit der Auslandsjagd unter deuschen Jägern

Die Jagd im Ausland ist für viele Nichtjäger ein Dorn im Auge. Sie fällt oft in einem Satz mit der Trophäenjagd, begeistert jedoch weltweit Jägerinnen und Jäger.

Die Auslandsjagd hat ein schlechtes Image, trägt aber maßgeblich dazu bei, dass Wildtiere geschützt werden und ist zudem ein wichtiger Wirtschaftszweig, der vor allem in armen Ländern Wohlstand generiert.

Doch wie beliebt ist die Auslandsjagd bei deutschen Jägern?

Monetäre Investition in die Jagd

Auf die Jagd zu gehen ist ein Ehrenamt. Wir Jäger hegen das Wild, entsorgen Fallwild, tragen dazu bei den Artenreichtum zu fördern, verhüten Wildschäden und bringen uns in vielen weiteren Bereichen kostenfrei ein.

Dafür investieren wir nicht nur viel Zeit. Auch monetär kann der Aufwand enorm sein. Diese Grafik zeigt, was sich die Jäger die Jagd monatlich kosten lassen.

So viel Zeit investieren Jäger für die Jagd

Die Jagd kann sehr zeitaufwändig sein. Neben der Arbeit ausreichend Kapazitäten für die Hege, den Bau von Hochsitzen, das Bewachen der Felder und den Verbissschutz zu finden ist eine Herausforderung.

Doch wie viel Zeit investieren die Jäger konkret im Monat?

Das Kreisdiagramm gibt Auskunft darüber.

Führst du einen Jagdhund?

Auf Jeder Jagd muss ein brauchbarer Jagdhund zur Verfügung stehen.

Das ist nicht nur gesetzlich vorgesehen, sondern gebietet die Waidgerechtigkeit.

Sie sind jedoch nicht nur dann zur Stelle, wenn krankes Wild erlöst werden muss. Sie helfen uns auch bei der Jagd und sind treue Begleiter.

Doch wie viele Jäger führen überhaupt einen Jagdhund?

Abschließende Worte

Als Jäger lebt man oft in einer Blase und hat zahlreiche andere Jagdscheininhaber im Freundes- und Bekanntenkreis. Wirft man jedoch einen Blick auf die Statistiken wird schnell klar, dass nur ein sehr geringer Teil der Bevölkerung, nämlich etwa 0,5%, einen Jagdschein hat.

Es wird allerdings auch ersichtlich, dass das Interesse an der Jagd steigt und die Zahl der Grünröcke kontinuierlich zunimmt.

Die Jägerdichte ist lokal jedoch sehr unterschiedlich. Vor allem in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen gibt es bemerkenswert wenige Jäger, während Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen auffällig viele Jagdscheininhaber beheimatet.

In absoluten Zahlen findet man die meisten Jäger in Nordrhein-Westfalen, was jedoch angesichts der knapp 18 Millionen Einwohner keine Überraschung ist.

Quellen

• https://de.statista.com/themen/2515/jagd/
• https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161126/umfrage/anzahl-der-jagdscheininhaber-in-deutschland-seit-1968/
• https://www.jagdverband.de/mehr-jaeger-deutschland-1
• https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/_inhalt.html4
• https://de.statista.com/statistik/daten/studie/219626/umfrage/jahresstrecken-von-rehwild-in-deutschland/
• https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157728/umfrage/jahresstrecken-von-schwarzwild-in-deutschland-seit-1997-98/
• jagdjuenger.de Jäger-Umfrage