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Jagdgelegenheit finden – Tipps für guten Anschluss

Aktuell gibt es in Deutschland etwa 400.000 Jäger und jedes Jahr werden es knapp 20.000 mehr. Jagdgelegenheiten sind allerdings sehr limitiert. Vor allem in der Nähe von Ballungszentren ist es schwierig, jagdlichen Anschluss zu finden. Hier erfährst du, wie es dennoch klappt.

Jagdgelegenheit finden – Tipps für guten Anschluss

Das findest du in diesem Artikel

    Wer den Plan fasst, den Jagdschein zu machen, freut sich bereits auf die bevorstehende Zeit. Das beste Fleisch der Welt essen, viel Zeit in der Natur verbringen, Jagdfieber spüren und einen positiven Beitrag zu einer gesunden Fauna und Flora leisten. Wer jedoch nicht im familiären Umfeld mit einer Jagdgelegenheit gesegnet ist, wird schnell feststellen, dass die Welt der Jäger nicht auf einen weiteren Jungjäger oder eine weitere Jungjägerin gewartet hat. Und auch wer den Jagdschein löst und Zeit verstreichen lässt, ohne jagdliche Erfahrungen zu sammeln, macht sich dadurch nicht interessanter. Jagdgelegenheiten sind leider rar. In Ballungszentren gibt es deutlich weniger Jagdreviere als Jäger und auch in ländlichen Regionen sind die wenigsten Jagdrevierpächter und Eigenjagdbesitzer auf der Suche nach weiteren Mitjägern.

    Das soll dich aber alles nicht entmutigen. Etliche Jägerinnen und Jäger sind glücklich in Revieren untergekommen und gehen dort der schönsten Passion der Welt nach. Wie auch du Anschluss findest und dein Jägerleben startest, zeigen wir dir hier.

    Was ist eine Jagdgelegenheit?

    Jagdgelegenheiten gibt es in unterschiedlichen Formen. Zunächst beschreibt der Begriff alle Gelegenheiten, auf Jagd zu gehen. Darunter fallen beispielsweise regelmäßige Einladungen, Gesellschaftsjagden, Pirschbezirke und Begehungsscheine. Die meisten Jäger in Deutschland jagen nur sehr unregelmäßig oder gar nicht. Einige sind regelmäßig in privaten Revieren oder beim Staatsforst eingeladen und wenige haben das Glück einen Begehungsschein oder ein eigenes Revier zu haben.

    Es geht immer darum, Erfahrungen zu sammeln

    Häufig ist die erste Jagdgelegenheit auf Fuchs

    Bevor du dich auf die Suche machst, solltest du dir Gedanken darüber machen, was du überhaupt finden möchtest. Jede Art der Jagd ist wundervoll und du solltest nicht wählerisch sein. Lasse dich darauf ein, Erfahrungen zu sammeln und die Zeit in der Natur zu genießen. Wenn du mobil bist und etwas Freizeit mitbringst, solltest du immer dort erscheinen, wo Zeit im Revier verbracht werden kann. Es gibt viele Dinge zu lernen und in der Praxis lernt man am schnellsten und schönsten. Darüber hinaus geht es darum, Kontakte zu knüpfen und das geht am besten persönlich.

    Der übliche Werdegang revierloser Jägerinnen und Jäger

    Die meisten Jäger, die nach dem Jagdschein nicht im Familienkreis oder Freundeskreis eine Jagdgelegenheit finden, machen sich auf die Suche nach Jägern, die sie mitnehmen können. Sie bieten ihre Unterstützung im Revier an und bekommen im Gegenzug die Möglichkeit erste jagdliche Erfahrungen zu sammeln. Im Revier fallen immer wieder Arbeiten an, bei denen Hilfe gerne gesehen ist. Hochsitze und Fallen bauen, Wildacker anlegen, Wildschaden beseitigen und Zäune ziehen sind nur einige wenige Beispiele. Eine helfende Hand können die meisten Pächterinnen und Pächter gut gebrauchen.

    Gemeinsam einen Beitrag zu leisten macht Freude und in deinem zukünftigen Jägerleben wirst du noch oft mit diesen Aufgaben konfrontiert werden. Sie früh zu lernen ist wertvoll.

    Häufig kannst du dich als Gegenleistung für deine Arbeit im Revier ansetzen und auch beim Abschuss unterstützen.

    Falls ihr euch sympathisch seid und du dich als nützlich erweist, erhältst du vielleicht irgendwann die Möglichkeit einer dauerhaften Jagdgelegenheit im Revier.

    Beim Jagen und bei den Revierarbeiten kann man zudem häufig Kontakte zu anderen Jägern knüpfen, aus denen sich vielleicht in Zukunft etwas entwickeln kann.

    Hier kannst du auf die Suche nach Jagdgelegenheiten gehen

    In der Milchreife braucht es Jäger die den Mais beschützen

    Wer ohne Kontakte dasteht, ist oft aufgeschmissen und weiß nicht, wo man mit der Suche beginnen soll. Prinzipiell ist es sinnvoll, sich dort aufzuhalten, wo man andere Jäger trifft. Die folgenden Orte haben sich dabei in der Vergangenheit als besonders interessant erwiesen.

    Der Schießstand

    Als Jäger sind wir in der Pflicht, exzellente Schützen zu sein. Egal ob mit der Büchse oder der Flinte: Ein schlechter Schuss kann viel Leid verursachen. Daher sollten wir regelmäßig trainieren und unsere Fähigkeiten verbessern. Der Schießstand ist der richtige Ort dafür. Neben dem Schießtraining hast du hier die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, die ebenfalls für die Jagd trainieren und vielleicht bereits jetzt oder in Zukunft eine Jagdgelegenheit anbieten können.

    Oft besteht die Möglichkeit, einen Aushang anzubringen. Hier kannst du deine Unterstützung bei Revierarbeiten anbieten und auf diesem Wege Kontakte knüpfen.

    Der Hegering

    Die Jägerschaft ist in Hegeringen organisiert. Bei ihnen handelt es sich um regionale Zusammenschlüsse von Jägern, die gemeinsame Interessen verfolgen. Du solltest dem Hegering deiner Region beitreten und dich dort vorstellen. Die meisten Hegeringe halten regelmäßig Stammtische ab und organisieren gemeinsame Jagden. Zudem haben sie in der Regel ein ziemliches Nachwuchsproblem und freuen sich über aktive Mitglieder.

    Mund zu Mund Propaganda

    Sei nicht schüchtern und rede mit Menschen offen darüber, dass du im Moment auf der Suche nach einer Jagdgelegenheit bist. Deine Gesprächspartner müssen dabei nicht zwingend Jägerinnen oder Jäger sein. Bei 400.000 Jagdscheininhabern in Deutschland ist es relativ wahrscheinlich, dass dein Gegenüber einen von ihnen kennt. Und wer weiß – vielleicht wirst du genau dort im Revier wundervolle Jagderfahrungen sammeln dürfen.

    Facebook

    Es gibt etliche Facebook-Gruppen, die sich an Jäger richten. Hier tauscht man sich aus und es werden regelmäßig Jagdgelegenheiten vermittelt. Hier kannst du einen Beitrag absetzen, dich vorstellen und deine Hilfe anbieten. Hin und wieder werden auch Begehungsscheine und andere Jagdgelegenheiten angeboten.

    Beispiele für solche Gruppen: 

    Das Wild und Hund Forum

    Wer die Zeitung “Wild und Hund” abonniert hat, bekommt Zugriff auf das Forum. Hier gibt es eine Sektion, in der Jäger nach Jagdgelegenheiten suchen und auch welche anbieten können. Das Forum ist aktiv und wer hier regelmäßig teilnimmt, kann gute Kontakte knüpfen.

    Hier findest du das Wild und Hund Forum

    Das Deutsche Jagdportal

    Das deutsche Jagdportal ist ein Vermittler von Jagdgelegenheiten und häufig stößt du hier auf Inserate. In der Jagdatenbank kannst du gezielt nach Begehungsscheinen suchen. Falls es Anbieter in deiner Zielregion gibt, kannst du sie kontaktieren.

    Hier findest du die Jagddatenbank

    Ebay Kleinanzeigen

    Man meint es kaum, doch auf Ebay Kleinanzeigen inserieren Menschen Jagdmöglichkeiten. Es lohnt sich also hier regelmäßig einen Blick zu riskieren oder selbst eine Anzeige zu schalten.

    Tipps um deine Chancen zu verbessern

    Du musst akzeptieren, dass dir niemand eine Jagdgelegenheit auf dem Silbertablett präsentieren wird. Angebot und Nachfrage arbeiten hier leider gegen dich. Dennoch gibt es viele Reviere, die Unterstützung brauchen. Es ist deine Aufgabe dich gegen die vielen anderen Konkurrenten durchzusetzen. Je mehr Mehrwert du einbringen kannst, desto eher entscheidet sich jemand dazu dich ins Boot zu holen.

    Dazu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten.

    Deine Zeit und Arbeitskraft investieren

    Die Jagd erfordert viel Zeit und Arbeiten im Revier zu erledigen ist eine Selbstverständlichkeit. Dennoch solltest du nicht müde werden, deine Unterstützung anzubieten. Im Jagdjahr gibt es immer wieder Zeitpunkte, zu denen jede helfende Hand willkommen ist und hier kann man sich sinnvoll einbringen.

    Jagdhorn blasen

    Viele Revierpächter legen Wert darauf, dass alte Traditionen gepflegt werden. Dazu gehört auch das Blasen des Jagdhorns. Du solltest dir ein Jagdhorn kaufen und deinem örtlichen Bläsercorps beitreten. Auch hier freut man sich über Nachwuchs und du lernst schnell passionierte Jäger kennen. Sobald du die wichtigsten Jagdsignale beherrschst, kannst du mit dieser Fähigkeit punkten.

    Einen Jagdhund führen

    Einen Jagdhund abzurichten ist viel Arbeit und erfordert Hingabe. Als Mittel zum Zweck solltest du dir keinen Hund zulegen. Falls du allerdings ohnehin vorhast mit einem Hund zu jagen und ihn abzurichten sei gesagt, dass Hundeführer extrem begehrte Mitjäger sind. Egal ob für Nachsuchen oder Gesellschaftsjagden – es gibt nie zu viele brauchbare Hunde.

    Um deinem Hund jedoch vor den Prüfungen die notwendige Übung zuteilwerden zu lassen, brauchst du ein Revier, in dem du trainieren darfst.

    Sollte es zunächst mit der Jagdgelegenheit nicht klappen, findest du vielleicht einen Pächter in dessen Revier du zumindest mit deinem Hund üben kannst.

    Die notwendige jagdliche Ausrüstung haben

    Eine grundlegende Voraussetzung ist, dass du vernünftig ausgestattet bist. Wer keine Jagdgelegenheit hat, sieht meist keine Notwendigkeit für ausschweifende Ausgaben. Doch auf er Jagd sind viele Ausrüstungsgegenstände wichtig und ohne sie wirst du aufgeschmissen sein.

    Dazu zählt vor allem:

    Was ist Jagdpächtern besonders wichtig?

    Wird Getreide geerntet kann danach auf Sauen angesessen werden

    Die meisten Jäger sind keine Profis, sondern verbringen ihre Freizeit im Revier. Hier möchte man sich mit Menschen umgeben, die einem sympathisch sind. Nur wenn ihr auf einer Wellenlänge seid, werdet ihr gut miteinander klarkommen. Es lohnt sich nicht, das vorzuspielen. Je besser man sich kennenlernt, desto schwieriger wird es sich zu verstellen.

    Jagd hat viel mit Vertrauen zu tun, schließlich befindet man sich mit geladenen Waffen im gleichen Areal. Jagdpächter haben zudem eine tiefe Verbindung zu dem Wild, für das sie verantwortlich sind. Du solltest daher unbedingt zu 100% ehrlich und aufrichtig sein. Wirst du auf eine Jagd eingeladen, bekommst du einen Vertrauensvorschuss, den du honorieren solltest.

    Falls dir ein Fehler unterlaufen ist, geht davon die Welt nicht unter. Jeder erfahrene Jäger hat bereits in der Vergangenheit Fehler begangen und meist werden sie dir Wege aufzeigen, wie du ihn wieder ausbügeln kannst. Verschweigst du ihn, wird das euer Vertrauensverhältnis auf ewig zerstören.

    Auf der Jagd funktioniert man oft nur als Team. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind hier essentiell, denn niemand wird gerne im Regen stehen gelassen.

    Ein Revier zu pachten bedeutet viel Arbeit zu haben. Als Mitjäger und Jagdgast solltest du mit offenen Augen durch das Revier gehen und deinen Beitrag leisten, die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Wenn jeder anpackt, ist schnell viel erreicht.

    Eine wichtige Einnahmequelle, um die Kosten des Reviers bewältigen zu können, ist das Wildbret. Solltest du als Jagdgast ein Stück Wild erlegt haben, ist es üblich, dass du es kaufst. Selbst erlegtes Wild schmeckt besonders gut und du kannst einen finanziellen Beitrag leisten. Meist wird dir auch ein fairer Preis gemacht, der deutlich unter dem beim Metzger liegt.

    Als Jungjäger sollte dir keine Distanz zu weit sein, um jagdliche Erfahrungen zu sammeln. Für dauerhafte Jagdgelegenheiten suchen Pächter allerdings meist Jäger aus der Umgebung. Sie können mehr Zeit im Revier verbringen und können auch bei spontan anfallenden Arbeiten und Jagdeinsätzen unterstützen.

    Welche Informationen sollte dein Inserat beinhalten?

    Falls du dich dazu entscheidest, im Internet, in einer Zeitung oder mittels Aushang zu inserieren, dann solltest du dir Gedanken darüber machen, wie du dort auftrittst. Dein Inserat sollte kurz und knackig sein, aber dennoch die wichtigsten Informationen enthalten.

    Folgende Punkte dürfen nicht fehlen:

    • dein Name
    • Kontaktmöglichkeiten
    • wie viel jagdliche Erfahrung du hast
    • wo du wohnst
    • in welchen Gegenden du eine Jagdgelegenheit suchst
    • was dich auszeichnet
    • was du im Gegenzug anbietest
    • was du dir von der Jagdgelegenheit versprichst

    Achte darauf, dass nicht nur die harten Fakten genannt werden. Gerne darfst du etwas über dein persönliches Leben verraten. Auch Jagdpächter und Eigenjagdbesitzer sind Menschen und wollen sich mit netten und authentischen Personen umgeben. Schrein gerne ein paar Sätze dazu, wie du zur Jagd gekommen bist und was dich an ihr besonders reizt.

    Abschließende Worte

    Ich vergleiche die Suche nach einer Jagdgelegenheit gerne mit der Suche nach einer Wohnung in einer Großstadt. Ja, es gibt ein zu geringes Angebot und eine sehr hohe Nachfrage. Und trotzdem haben wir alle ein Dach über dem Kopf und finden früher oder später etwas.

    Bereite dich darauf vor, dass du wahrscheinlich länger suchen musst und es eventuell anstrengend wird. Sehr wahrscheinlich wirst du bei deiner Suche auch oft Enttäuschung spüren. Endlich in einem Revier angekommen zu sein und die gute Gesellschaft zu genießen ist jedoch wundervoll und die Mühe wert. Gib nicht auf und bleib am Ball. Es lohnt sich!


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