Jagdjuenger
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Bracken – jagende Hunde mit zuverlässigem Spurlaut

Hier erfährst du alles über Bracken, die wahrscheinlich älteste Gruppe der Jagdhunderassen. Bracken, oft auch als jagende Hunde oder Laufhunde bezeichnet, sind mit 8 Vertretern eine vergleichsweise kleine Gruppe der Jagdhunde, die allerdings eine hohe Relevanz hat.

Bracken – die älteste Gruppe der Jagdhunde

Bracken sind häufig Hunde, die für erfahrene Hundeführer geeignet sind. Vermutlich wurden aus ihnen alle Jagdhunde  gezüchtet, die über hängende Ohren verfügen. Sie sind aufgrund ihrer markanten Art zu jagen beliebt. Hier erfährst du alles über Bracken oder Laufhunde und bekommst einen Überblick über die anerkannten Rassen dieser Jagdhundegruppe.

  • Beagle
  • Brandlbracke
  • Deutsche Bracke
  • Schwarzwildbracke
  • Slowakische Bracke (Slowvenský kopov)
  • Steirische Rauhaarbracke
  • Tiroler Bracke
  • Westfälische Dachsbracke

Was macht eine Bracke aus?

Bracken werden auf der Jagd auf Haarwild eingesetzt. Sie haben einen ausgezeichneten Findewillen, eine feine Nase und suchen beharrlich auch auf großer Fläche. Sie haben der Brackierjagd oder Brackenjagd ihren Namen gegeben. Dabei handelt es sich um eine Treibjagd auf Hasen, bei der genutzt wird, dass der Hase stets zu seiner Sasse zurückkehrt. Eine spurlaute Bracke verfolgt den Hasen, während der Jäger an der Sasse wartet und den wiederkehrenden Hasen erlegt.

In Deutschland ist das Brackieren nur in Revieren erlaubt, deren Fläche größer als 1.000 ha ist.

Bracken werden zudem regelmäßig auf Drückjagden eingesetzt, wo sie beispielsweise Rotwild und Schwarzwild aufstöbern und auf die Läufe bringen. Aufgrund ihrer geringen Geschwindigkeit und dem zuverlässigen Spurlaut hetzen Bracken das Wild nicht, sondern bringen es in langsamer Geschwindigkeit vor die Schützen.

Bracken sind aufgrund ihrer Eigenschaften gut für Schweißarbeit geeignet.

Einsatzbereiche der Bracken

Bracken arbeiten im Feld und im Wald, wo sie vor allem durch hohen Fleiß punkten können. Sie können sowohl vor als auch nach dem Schuss eingesetzt werden.

Aufgabenbereiche der Bracken vor dem Schuss:

  • Brackieren
  • Stöbern
  • Spurlautes jagen

Aufgabenbereiche der Bracken nach dem Schuss

  • Verlorensuche
  • Apport
  • Schweißarbeit

Bracken sind Spezialisten, treffen eigenständige Entscheidungen und jagen in der Regel ohne Sichtkontakt zum Hundeführer. Sie sind ideal, um großräumig für Beunruhigung zu sorgen und Wild vor die Schützen zu bringen.

Die Unterschiede der verschiedenen Bracken

Die verschiedenen Bracken unterscheiden sich vor allem in ihrer Größe, Geschwindigkeit, Wildschärfe, dem Gewicht und der Optik. Mit einer Schulterhöhe von 30 – 38 cm ist die westfälische Dachsbracke die kleinste anerkannte Bracke. Mit bis zu 58 cm sind die steirische Rauhaarbracke und die Brandlbracke die größten Vertreter der Jagdhundegruppe.

Sie alle eignen sich zum Stöbern und Brackieren und haben zudem einen zuverlässigen Spurlaut. Auch für die Verlorensuche, den Apport und die Schweißarbeit sind sie alle grundsätzlich geeignet.

Prüfungen für Bracken

Für Bracken gibt es eine Vielzahl von Jagdhundeprüfungen, auf die sie geführt werden können. Grundlegend sei gesagt, dass die Brauchbarkeitsprüfung notwendig ist, um die Bracke jagdlich führen zu können. Bei ihr wird geprüft, ob der Hund die Mindestvoraussetzungen für den jagdlichen Einsatz erfüllt. Je nach Bundesland und Jagdhaftpflichtversicherung ist der Hund erst nach dem Ablegen der Prüfung haftpflichtversichert.

Bracken werden außerdem gerne auf die folgenden Prüfungen geführt:

  • SFT: Schussfestigkeitsprüfung
  • SPL: Spurlautprüfung
  • SchwK: Schweißprüfung auf Kunstfährte
  • SchwN: Schweißprüfung auf Naturfährte
  • GP: Gebrauchsprüfung
  • APB: Anlagenprüfung

Welche Aufgaben übernehmen Bracken nicht?

Bracken sind aufgrund ihrer Größe nicht für die Baujagd geeignet. Zudem fehlt ihnen die Veranlagung, um vorzustehen. Sie haben eine sehr hohe Kondition, aber keinen guten Sprint. Daher sind sie nicht ideal geeignet, um krankes Wild schnell runterzuziehen.

Sind Bracken gute Familienhunde?

Prinzipiell können Bracken als Familienhunde gehalten werden. Sie brauchen jedoch viel Auslastung, eine konsequente Erziehung und Unterordnung. Als Erstlingsführer sollte man sich in jedem Fall Unterstützung von erfahrenen Hundeleuten holen, um den Hund gerecht werden zu können.

Abschließende Worte

Bracken sind faszinierende Jagdhunde, die auf der Jagd beliebt sind und eine Daseinsberechtigung haben. Auch wenn nur noch selten brackiert wird, sind sie auch auf der Jagd auf Schalenwild nützliche Jagdbegleiter, die dich unterstützen und die Chance auf Beute erheblich erhöhen können.