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VGP Hundeprüfung – Verbandsgebrauchsprüfung für Jagdhunde

Erfahre hier alles über die VGP Hundeprüfung – die Meisterprüfung für Vorstehhunde. Auf dich warten alle wichtigen Infos, die Prüfungsordnung und die offizielle Punktevergabe.

VGP Hundeprüfung – Verbandsgebrauchsprüfung für Jagdhunde

Das findest du in diesem Artikel

    Die VGP Hundeprüfung (Verbandsgebrauchsprüfung) ist die höchste jagdliche Leistungsprüfung für vielseitige Jagdhunde in Deutschland. Sie stellt sicher, dass geprüfte Hunde alle notwendigen Fähigkeiten für den waidgerechten Jagdbetrieb besitzen. Jäger, die einen gut ausgebildeten VGP Hund führen, profitieren von einem zuverlässigen Partner in Feld, Wald und Wasser.

    Was ist die VGP Hundeprüfung?

    Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) ist die anspruchsvollste und vielseitigste Jagdhundeprüfung in Deutschland. Sie dient dem Nachweis, dass ein Hund sämtliche jagdlichen Anforderungen in Feld, Wald und Wasser meistert und somit uneingeschränkt als zuverlässiger Jagdbegleiter eingesetzt werden kann.

    Organisiert wird die VGP vom Jagdgebrauchshundverband e.V. (JGHV) und ausschließlich von dessen Mitgliedsvereinen durchgeführt. Diese Prüfung ist nicht nur ein Leistungstest, sondern auch eine wichtige Grundlage für die jagdliche Brauchbarkeit eines Hundes. Sie findet in der Regel an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt und setzt eine gründliche Ausbildung des Hundes voraus.

    Die vier Prüfungsbereiche der VGP

    Ein VGP Hund wird in vier Fachgruppen geprüft, die alle wesentlichen jagdlichen Fähigkeiten abdecken:

    Waldarbeit 🦌🌲 – Schweißarbeit (Nachsuche), Stöbern, Bringen von Haarwild
    Wasserarbeit 🦆💦 – Stöbern und Verlorensuchen von Wasserwild, Schussfestigkeit
    Feldarbeit 🌾🐦 – Vorstehen, Manieren am Wild, Suche, Nasengebrauch
    Gehorsam 🎯🔗 – Ablegen, Leinenführigkeit, Schussruhe, Verhalten auf dem Stand

    Diese Disziplinen stellen sicher, dass der Hund sowohl selbstständig als auch unter der Kontrolle des Führers arbeitet. Die VGP ist somit der ultimative Beweis für einen gut ausgebildeten und gehorsamen Jagdhund, der in jeder jagdlichen Situation zuverlässig einsetzbar ist.

    Warum ist die VGP so wichtig?

    Die VGP Hundeprüfung ist für viele Hundeführer das große Ziel in der Ausbildung ihres Jagdhundes. Ein bestandener VGP-Nachweis bescheinigt nicht nur die jagdliche Vielseitigkeit des Hundes, sondern kann auch für die Zuchtzulassung oder den Einsatz als Jagdbegleithund erforderlich sein.

    Kurz gesagt: Die VGP ist die Meisterprüfung unter den Jagdhundeprüfungen! Wer einen Hund erfolgreich durch diese Prüfung führt, kann stolz auf einen hochqualifizierten Jagdbegleiter sein. 💪🐕

    Welche Hunde können bei der VGP geprüft werden?

    Weimaraner auf der VGP Hundeprüfung

    Nicht jeder Jagdhund darf automatisch an der Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) teilnehmen. Damit ein Hund zugelassen wird, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die in der Prüfungsordnung des Jagdgebrauchshundverbandes e.V. (JGHV) festgelegt sind.

    Zulassungsvoraussetzungen für die VGP

    Rassezugehörigkeit 🐶 – Der Hund muss einer vom JGHV anerkannten Vorstehhunderasse angehören.
    Mindestalter 📅 – Der Hund darf nicht im selben Jahr gewölft (geboren) sein, in dem die Prüfung stattfindet. Das bedeutet, dass der Hund mindestens 18 Monate alt sein muss.
    Maximale Teilnehmerzahl 🎟️ – Pro VGP dürfen maximal 20 Hunde zugelassen werden.
    Mitgliedschaft des Hundeführers 👤 – Der Eigentümer des Hundes muss Mitglied eines dem JGHV angeschlossenen Vereins sein.
    Nachweis über vorherige Prüfungen 📝 – In der Regel müssen bereits erfolgreich bestandene jagdliche Prüfungen (z. B. HZP oder VJP) nachgewiesen werden.

    Ausschlusskriterien für Hunde

    Jungtiere – Hunde, die im laufenden Kalenderjahr gewölft wurden, sind nicht zugelassen.
    Doppelte Prüfungsteilnahme – Ein Hund, der bereits eine VGP oder eine gleichwertige Gebrauchsprüfung bestanden hat, darf nicht erneut zur Prüfung antreten.
    Unzureichende Unterlagen – Fehlen wichtige Dokumente wie Ahnentafel, Impfnachweise oder der Jagdschein des Hundeführers, kann die Teilnahme verweigert werden.

    Die strengen Zulassungsregeln stellen sicher, dass nur gut vorbereitete Hunde mit entsprechender Ausbildung an der VGP teilnehmen. Wer seinen Hund zur VGP führen möchte, sollte frühzeitig mit dem Training beginnen und alle erforderlichen Nachweise bereithalten.

    VGP Hund | Diese Fächer werden geprüft

    Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) ist eine umfassende Leistungsprüfung für Jagdhunde und erstreckt sich über zwei Tage. Sie deckt alle jagdlich relevanten Aufgaben ab, die ein vielseitiger Jagdhund beherrschen muss. Die Prüfung für ist in vier Fachgruppen unterteilt: Waldarbeit, Wasserarbeit, Feldarbeit und Gehorsam. Jeder dieser Bereiche enthält mehrere Prüfungsfächer, die einzeln bewertet werden.

    I. Waldarbeit 🌲🦌

    Die Waldarbeit ist ein zentraler Bestandteil der VGP und prüft die Fähigkeit des Hundes, Wild zu finden, sicher zu arbeiten und zuverlässig zu apportieren. Folgende Fächer werden bewertet:

    • Schweißarbeit (Nachsuche auf Schalenwild) – Die Nachsuche erfolgt auf einer künstlich gelegten Schweißfährte von mindestens 400 Metern Länge.
    • Totverbellen oder Totverweisen (Zusatzfächer zur Schweißarbeit) – Der Hund muss entweder am gefundenen Stück verbellen oder durch Zurückkehren und Anzeigen den Führer zum Stück leiten.
    • Bringen von Fuchs über Hindernis – Der Hund muss einen mindestens 3,5 kg schweren Fuchs über ein Hindernis von 70–80 cm Höhe oder einen 80 cm tiefen Graben apportieren.
    • Haarwildschleppe (Hase oder Fuchs) – Der Hund verfolgt eine ca. 300 Meter lange Schleppfährte und bringt das Wild zum Führer.
    • Bringen von Haarwild – Das auf der Schleppe gefundene Wild (Hase oder Kaninchen) muss zuverlässig apportiert werden.
    • Stöbern – Der Hund sucht selbstständig in deckungsreichem Gelände nach Wild und jagt es laut heraus.
    • Buschieren – Der Hund arbeitet unter der Flinte des Führers in niedriger Deckung, um Wild hochzumachen.

    II. Wasserarbeit 💦🦆

    Die Wasserarbeit testet den Hund auf seine Apportierfreude, Suchintelligenz und Wasserpassion:

    • Stöbern ohne Ente im deckungsreichen Gewässer – Der Hund durchsucht eigenständig ein Gewässer nach Wild.
    • Schussfestigkeit – Geprüft wird, ob der Hund beim Schuss im Wasser ruhig bleibt.
    • Verlorensuchen im deckungsreichen Gewässer – Der Hund muss eine ausgelegte Ente selbstständig finden und bringen.
    • Stöbern mit Ente im deckungsreichen Gewässer – Der Hund sucht aktiv nach Wild, bringt es zum Abstreichen und arbeitet weiter.
    • Bringen von Ente – Die gefundene oder geschossene Ente muss sicher apportiert werden.

    III. Feldarbeit 🌾🐦

    Die Feldarbeit prüft die Suche und Wildbearbeitung in offenem Gelände:

    • Nasengebrauch – Beurteilung der Fähigkeit des Hundes, Witterung aufzunehmen und Wild zu finden.
    • Suche – Der Hund muss ein Gelände systematisch nach Wild absuchen.
    • Vorstehen – Beim Finden von Wild muss der Hund es durch Vorstehen anzeigen.
    • Manieren am Wild und Nachziehen – Der Hund darf nicht wild jagen, sondern muss sauber nachziehen.
    • Verlorensuchen von Federwild – Der Hund sucht und apportiert ein geflügeltes oder verstecktes Stück Federwild.
    • Bringen von Federwild – Ein gefundenes oder geschossenes Stück Federwild muss sicher apportiert werden.

    IV. Gehorsam 🎯🔗

    Ein zuverlässiger Jagdhund muss jederzeit führig sein. Deshalb wird Gehorsam in verschiedenen Situationen geprüft:

    • Allgemeines Verhalten – Gehorsam – Der Hund muss in jeder Situation lenkbar und ruhig sein.
    • Verhalten auf dem Stand – Der Hund muss während einer Drückjagd ruhig am Stand verbleiben.
    • Leinenführigkeit – Der Hund muss sich willig an der Leine führen lassen.
    • Folgen frei bei Fuß – Der Hund soll ohne Leine korrekt neben dem Führer laufen.
    • Ablegen – Der Hund muss abgelegt werden und dort verharren, auch wenn der Führer sich entfernt.
    • Benehmen vor eräugtem Federwild – Der Hund darf Federwild nicht hetzen, sondern muss ruhig bleiben.
    • Benehmen vor eräugtem Haarnutzwild – Auch bei Hasen oder Kaninchen muss der Hund kontrolliert bleiben.
    • Schussruhe – Beim Schuss darf der Hund nicht panisch reagieren oder Wild unkontrolliert hetzen.

    Die Punktevergabe bei der Verbandsgebrauchsprüfung

    Brauner Spaniel auf der VGP für Hunde

    Die Verbandsgebrauchsprüfung (VGP) bewertet die Leistungen der Hunde anhand eines standardisierten Punktesystems. Dabei werden die Ergebnisse für jedes Prüfungsfach nach festgelegten Maßstäben bewertet und mit einer Fachwertziffer multipliziert, um die Gesamtpunktzahl zu ermitteln. Diese Punktzahl bestimmt, ob der Hund die Prüfung besteht und in welche Preisklasse er eingestuft wird.

    Bewertungssystem der VGP

    Jede erbrachte Leistung erhält eine Leistungsziffer, die die Qualität der Arbeit widerspiegelt:

    Prädikat Leistungsziffer (LZ)
    Hervorragend* 4h
    Sehr gut 4
    Gut 3
    Genügend 2
    Mangelhaft 1
    Nicht genügend 0

    Hinweis:Die Note 4h („hervorragend“) wird nur für außergewöhnliche Leistungen unter erschwerten Bedingungen vergeben und muss schriftlich begründet werden. Sie ist nicht für Gehorsams-, Schleppen- oder Bringfächer zulässig.

    Fachwertziffern und Berechnung der Punkte

    Jedes Prüfungsfach hat eine Fachwertziffer (FwZ), die seine Bedeutung für die Jagdpraxis widerspiegelt. Die endgültige Punktzahl eines Fachs wird berechnet, indem die Leistungsziffer (LZ) mit der Fachwertziffer (FwZ) multipliziert wird.

    Beispiel:

    • Fach: Schweißarbeit auf Übernachtfährte (FwZ = 8)
    • Leistungsziffer: „Sehr gut“ (4)
    • Punkteberechnung: 4 × 8 = 32 Punkte

    Diese Berechnung erfolgt für jedes Prüfungsfach. Die Summe aller Punkte bestimmt die Preisklasse des Hundes.

    Mindestanforderungen und Preisklassen

    Ein Hund kann je nach Gesamtpunktzahl und Mindestanforderungen in eine von drei Preisklassen eingestuft werden:

    Preisklasse Voraussetzungen
    1. Preis Hohe Punktzahl, keine „mangelhaften“ Bewertungen, überdurchschnittliche Leistungen in allen Fachgruppen.
    2. Preis Mittlere Punktzahl, vereinzelt „genügend“ erlaubt.
    3. Preis Niedrigste Punktzahl, nur gerade ausreichende Leistungen, aber keine „nicht genügenden“ Bewertungen.

    Ausschlusskriterien – Wann scheidet ein Hund aus?

    Ein Hund besteht die VGP nicht, wenn:
    ❌ Er in einer der vier Fachgruppen die geforderte Mindestpunktzahl nicht erreicht.
    ❌ Er in einem entscheidenden Prüfungsfach, wie Schweißarbeit oder Bringen, eine Leistungsziffer 0 („nicht genügend“) erhält.
    ❌ Er sich als ungehorsam, wildscheu oder aggressiv zeigt.
    ❌ Er Wild anschneidet oder vergräbt.

    Zusatzpunkte für Totverbeller und Totverweiser

    Hunde, die als Totverbeller oder Totverweiser arbeiten, können Zusatzpunkte erhalten:

    Zusatzfach Fachwertziffer (FwZ)
    Totverbellen 4
    Totverweisen 3

    Die Zusatzpunkte werden zur Gesamtpunktzahl addiert, sofern der Hund in diesen Fächern mindestens die Note „genügend“ (2) erreicht hat.

    Reihenfolge bei Punktgleichheit

    Falls zwei Hunde die gleiche Punktzahl haben, entscheidet:
    1️⃣ Härtenachweis – Hunde mit nachgewiesener Härte werden bevorzugt.
    2️⃣ Alter des Hundes – Der jüngere Hund wird vorrangig eingestuft.

    Eintragung der Prüfungsergebnisse

    Nach Abschluss der VGP wird das Ergebnis in die Ahnentafel des Hundes eingetragen und im Deutschen Gebrauchshundestammbuch (DGStB) veröffentlicht.


    Frequently Asked Questions

    Was ist die VGP Hundeprüfung?

    Welche Hunde dürfen an der VGP teilnehmen?

    Welche Fächer werden bei der VGP geprüft?

    Wie werden die Leistungen des Hundes bewertet?

    Wie viele Punkte kann man bei der VGP erreichen?

    Wann gilt die VGP als nicht bestanden?

    Kann ein Hund die VGP wiederholen?

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