Jagdjuenger
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Scenthounds – eine kleine Gruppe von Spezialisten

Hier erfährst du alles über Schweißhunde. Lerne die verschiedenen Rassen dieser Jagdhundegruppe kennen und bringe in Erfahrung, was sie ausmacht, wofür sie eingesetzt werden, auf welche Prüfungen sie geführt werden und was diese Spezialisten ausmacht.

Schweißhunde – die kleinste Gruppe von Jagdhunden

Es gibt nur 3 in Deutschland anerkannte Schweißhunderassen. Sie sind hochgradig spezialisiert und werden nahezu ausschließlich zum Nachsuchen von Schalenwild eingesetzt. Wer ein Stück Schalenwild beschießt und es nicht findet, setzt einen Schweißhund ein.

Die folgenden drei Jagdhunderassen gelten als Spürhunde:

Was macht den Schweißhund aus?

Schweißhunde haben eine außerordentlich feine Nase und weiß diese zu verwenden. Wird er auf der Schweißfährte angesetzt, findet er zielsicher das kranke oder tote Stück Wild. Er arbeitet ruhig, konzentriert und stets mit tiefer Nase. Sein Spurwillen und Findewillen ist unvergleichlich.

Als Experten werden Schweißhunde häufig dann gerufen, wenn Generalisten nicht mehr weiterkommen. Sie müssen also damit arbeiten, dass häufig bereits ein Hund den Anschuss kontrolliert und nachgesucht hat. Sie müssen Verleitungen mühelos widerstehen können und auch auf weite Distanzen die Fährte halten.

Einsatzbereiche der Schweißhunde

Schweißhunde werden ausschließlich für die Schweißarbeit eingesetzt. Es handelt sich um Spezialisten, die etwa 100 Nachsuchen im Jahr brauchen, um zu Höchstform auflaufen zu können. Da bleibt wenig Zeit für andere Disziplinen.
Viele Schweißhunde können gut am kranken Stück geschnallt werden und es runterziehen.

Unterschiede der verschiedenen Schweißhunde

Die drei Schweißhunderassen unterscheiden sich vor allem in ihrem Gewicht und ihrer Größe. Die Alpenländische Dachsbracke ist mit einer Schulterhöhe von 34 – 42 cm der kleinste Vertreter dieser Jagdhundegruppe und ist in Deutschland nur selten anzutreffen.
Der Bayerische Gebirgsschweißhund ist der häufigste Vertreter und mit einer Schulterhöhe von 47 bis 52 cm deutlich höher als die Alpenländische Dachsbracke. Vom Gebirge hat es dieser Schweißhund längst auch in das Flachland geschafft und wird gerne für die Nachsuche auf alle Schalenwildarten genutzt.

Der Hannoversche Schweißhund ist mit einer Schulterhöhe von 50 – 55 cm der höchste anerkannte Schweißhund und hat eine massige Gestalt. Optisch ähnelt er dem Bayerischen Gebirgsschweißhund.

Prüfungen für Bluthunde

Schweißhunde werden in der Regel nur auf zwei Prüfungen geführt:

  • Voruntersuchung
  • Hauptprüfung

Die Vorprüfung entspricht hier der Brauchbarkeitsprüfung und stellt fest, ob der Hund den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Meist verlangt die Jagdhaftpflichtversicherungsie, um den Hund aufzunehmen. Zudem werden die Anlagen des jungen Hundes geprüft. Es wird das Wesen des Hundes, die Riemenarbeit auf der Kunstfährte, die Vorsuche, nach Totverbellen oder Totverweisen, die Leinenführigkeit, die Schussruhe und das Verhalten am verendeten Stück geprüft.

Die Hauptprüfung ist eine Praxisprüfung, bei der nicht nur die Fähigkeiten des Hundes geprüft werden. Auch die Zuchttauglichkeit wird festgestellt.Vor allem wird die Arbeit auf der Naturfährte, die Hatz, das Standlaut und das Stellen sowie das Totverweisen oder Totverbellen geprüft.

Welche Aufgaben übernehmen Schweißhunde nicht?

Die meisten Schweißhundeführer nutzen ihre Hunde ausschließlich für die Schweißarbeit. Das liegt daran, dass eine außerordentliche Leistung auf diesem Bereich nur dann erfolgen kann, wenn keine Ablenkungen bestehen.
Vor allem ist darauf zu achten, dass der Schweißhund keine Arbeiten verrichtet, bei denen eine gehobene Nase von Nöten ist. Dazu gehören beispielsweise Verlorensuchen und Quersuchen.

Sind Schweißhunde gute Familienhunde?

Schweißhunde gehören in die Hände von erfahrenen Hundeführern, die sie zuverlässig auslasten können. Als anerkannter Schweißhundeführer muss man ständig verfügbar sein und teilweise auch weite Anreisen in Kauf nehmen, um dem Hund ausreichend Arbeit bieten zu können.
Wird ein Schweißhund gefordert und gefördert, handelt es sich in der Regel um ausgeglichene Hunde, die familientauglich sind. Es ist jedoch erforderlich, dass sie konsequent erzogen werden und ihre Grenzen kennen.

Abschließende Worte

Der durchschnittliche Jäger sollte schnell den Gedanken an einen Schweißhund verwerfen. Nur wer über ausreichend Freizeit und Passion verfügt, wird in der Lage sein, das enorme Trainingspensum erreichen zu können. Erfahrung mit Jagdhunden, viele jagdliche Kontakte und Jagderfahrung sind für schwierige Nachsuchen und das Stellen und Erlegen von krankem Wild notwendig.