Du suchst einen Begehungsschein und Möglichkeiten, Kontakte zu Pächtern zu knüpfen? Hier bist du richtig. Viele Tipp & Gelegenheiten warten!
Das findest du in diesem Artikel
Viele Jungjäger kennen das Problem: Die Jagdausbildung ist abgeschlossen, das Gewehr steht bereit – doch wo darfst du jagen? Nicht jeder hat ein eigenes Revier oder die Mittel für eine Pacht. Die Lösung: ein Begehungsschein.
Doch wie kommt man daran? Und was kostet das Ganze? Hier findest du Antworten und 10 konkrete Tipps, wie du dir einen Begehungsschein sichern kannst.
Ein Begehungsschein ist die schriftliche Erlaubnis eines Jagdausübungsberechtigten, in einem bestimmten Revier mitzujagen. Er ist kein Jagdschein, sondern ein ergänzender Vertrag. Der Revierinhaber – oft ein Pächter oder Eigenjagdbesitzer – erlaubt dir damit, auf bestimmte Wildarten – oder auf alles vorkommende Wild – zu jagen.
Rechtlich gesehen ist der Begehungsschein eine Ausübung der Jagd im Rahmen des Bundesjagdgesetzes (§ 11 BJagdG) – aber eben ohne eigene Pacht.
Wichtig: Du bleibst Gast im Revier. Die Regeln bestimmt der Revierinhaber. Viele Scheininhaber helfen im Gegenzug bei Revierarbeiten oder zahlen eine Pauschale.
Einen Begehungsschein bekommt man selten „einfach so“. Die meisten Revierinhaber vergeben ihn nur an Menschen, denen sie vertrauen. Das heißt für dich: Engagement zeigen, präsent sein und aktiv auf andere Jäger zugehen. Mit diesen Tipps erhöhst du deine Chancen deutlich:
Sprich mit anderen Jägern, Ausbildern und Hegeringen. Oft ergeben sich Angebote über persönliche Kontakte – lange bevor sie irgendwo veröffentlicht werden. Wer dich kennt, weiß, was er erwarten kann. Teile den Jägern mit denen du sprichst mit, dass du aktiv auf der Suche nach einer Jagdgelegenheit bist.
Es gibt viele Jagdpächter, die mit der ständig anfallenden Arbeit überfordert sind und auf der Suche nach tatkräftiger Unterstützung sind. Allerdings sind die meisten von ihnen bereits an Jäger geraten, die viel versprechen und im Anschluss überwiegend bei gutem Wetter zur Jagd und selten zu Revierarbeiten vor Ort sind.
Pack mit an, leiste einen Beitrag um das Revier gut in Schuss zu halten und sei vor Ort, wenn Hilfe benötigt wird. So wirst du ein gern gesehener Gast, dem man später hoffentlich einen Begehungsschein anbietet.
Solltest du auf Drück-, oder Treibjagden eingeladen werden, ist das eine ideale Möglichkeit um dich zu präsentieren. Egal ob als Schütze oder Treiber, vermeide Fehler, hilf beim Versorgen der Strecke und zeig Engagement. Bleib unbedingt auch zum Schüsseltreiben und komm mit den Menschen ins Gespräch. Vermutlich sind hier zahlreiche Pächter der Region anwesend.
Auch eine Jagdreise kann ein guter Einstieg sein um praktische Erfahrungen zu sammeln.
Auf vielen Plattformen im Internet werden Jagdgelegenheiten vermittelt. Sei dort aktiv und präsentiere dich in einem guten Licht. Zwar gibt es deutlich mehr Gesuche als Angebote, jedoch ist es dennoch nicht hoffnungslos. Vor allem fleißige, ehrliche und nützliche Jäger sind gerne gesehen.
Diese digitalen Orte sind ein guter Anlaufpunkt:
Jagdausbilder und Prüfer kennen viele Revierinhaber – und wissen, wer gerade Unterstützung sucht. Scheu dich nicht, nach Empfehlungen oder Kontakten zu fragen. Du wirst überrascht sein, wie offen viele Ausbilder sind. Offen zu kommunizieren ist ein wichtiger erster Schritt. Vermutlich wirst du nicht direkt einen Begehungsschein angeboten bekommen, aber vielleicht kennt der Ausbilder einen Pächter, der einen zuverlässigen Jungjäger zur Unterstützung gut gebrauchen kann.
Der Hegering oder Jagdverband ist eine ausgezeichnete Adresse, um neue Kontakte zu knüpfen. Vor allem in der Nähe von Großstädten sind auch hier Jagdgelegenheiten rar gesät, jedoch lernst du so viele neue Jäger kennen, kannst dich fortbilden und bekommst hoffentlich erste Chancen dich unter Beweis zu stellen.
Als Jungjäger bist du ehrlicherweise für die meisten Pächter und Jagdgesellschaften keine große Hilfe. Du hast noch viel zu lernen und bietest wenig Mehrwert. Aber auch ohne dauerhafte Jagdgelegenheit kannst du dich fortbilden. Übe dich an der Büchse und Flinte, besuche Fortbildungen, lerne Jagdhorn und falls es zu deinem Leben passt und du die Möglichkeiten hast, richte einen Jagdhund ab.
Auf der Jagd ist es von enormer Wichtigkeit, einen sicheren Schuss antragen zu können. Nur wer regelmäßig übt, kann auch unter Jagdfieber sauber schießen. Das Handwerk kannst du auf dem Schießstand erlernen. Hier findest du auch andere Jäger, mit denen du ins Gespräch kommen kannst. Hier können sich tolle Gelegenheiten ergeben.
Wenn du deinen ersten Jagdschein gelöst und eine Jagdhaftpflichtversicherung abgeschlossen hast, bist du auch auf dem Schießstand versichert und musst keine Tagesversicherung mehr abschließen.
Zu Beginn muss man bereit sein, vielleicht mal etwas weiter zu fahren, auch unter der Woche zu jagen und widriges Wetter akzeptieren. Spoiler: Das wird später auch nicht anders sein – das gehört zur Jagd. Akzeptiere, dass die Welt nicht auf dich als Jungjäger gewartet hat und du dir erst deine Sporen verdienen musst.
Revierinhaber hören oft nur: „Ich suche einen Begehungsschein.“ Heb dich ab, indem du zeigst, was du mitbringst: handwerkliches Geschick, Zeit für Revierarbeiten, Bereitschaft zur Hege. Mach klar, dass du nicht nur jagen, sondern auch mitarbeiten willst.
Für einen Pächter ist es mit Aufwand verbunden dich einzuladen und viele wurden schon oft enttäuscht. Zeige, dass du Passion hast und dich über die Chance freust.
Wenn du ein Gesuch oder Inserat veröffentlichen möchtest, ist wichtig, dass du aus der Masse herausstichst und klar kommunizierst, was du suchst und weshalb du ein idealer Mitjäger bist.
Hier findest du wichtige Punkte, die darin enthalten sein sollten:
Wenn du auf der Suche nach einem Begehungsschein bist, wirst du schnell merken: Es gibt zwei grundsätzliche Modelle – den entgeltlichen und den unentgeltlichen Begehungsschein. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Welche Variante für dich besser passt, hängt von deiner Erfahrung, deinen finanziellen Möglichkeiten und deinen jagdlichen Zielen ab.
Beim entgeltlichen Begehungsschein zahlst du dem Revierinhaber eine vertraglich vereinbarte Gebühr – meistens monatlich oder jährlich. Dafür bekommst du feste Jagdrechte, häufig sogar schriftlich in Form eines Vertrages geregelt.
Was du erwarten kannst:
Kostenrahmen:
Je nach Revier, Wildarten und Region variieren die Begehungsschein Kosten stark. Üblich sind zwischen 500 und 5.000 Euro pro Jahr. Hochwildreviere oder Reviere in jagdlich attraktiven Regionen (z. B. mit Rotwild) können deutlich teurer sein.
Vorteile:
Nachteile:
Beim unentgeltlichen Begehungsschein steht nicht das Geld im Vordergrund, sondern die gegenseitige Unterstützung. Du hilfst dem Revierinhaber bei verschiedenen Arbeiten – im Gegenzug darfst du mitjagen.
Typische Aufgaben, die erwartet werden:
Vorteile:
Nachteile:
Frage | Entgeltlicher Schein | Unentgeltlicher Schein |
---|---|---|
Du willst regelmäßig jagen? | ✅ Ja | ⚠️ Nur bedingt |
Du hast wenig Zeit für Revierarbeit? | ✅ Ja | ❌ Nein |
Du bist Jungjäger und willst Erfahrung sammeln? | ⚠️ Eventuell | ✅ Perfekt |
Du willst dir langfristig ein Revier aufbauen? | ✅ Gute Vorbereitung | ✅ Gute Vorbereitung |
Du willst Geld sparen? | ❌ Nein | ✅ Ja |
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