Jagdjuenger



Ansitzjagd Ausrüstung | Konkrete Tipps & Erfahrungen

Du willst wissen, welche Ausrüstung du für die Ansitzjagd benötigst?

Hier findest du alle Tipps aus der jagdlichen Praxis. Mit ihnen bist du bestens gerüstet und hast beste Chancen auf Beute, Komfort und Sicherheit.

Ansitzjagd Ausrüstung | Konkrete Tipps & Erfahrungen

Das findest du in diesem Artikel


    Die Ansitzjagd gehört zu den beliebtesten und effektivsten Jagdmethoden im deutschsprachigen Raum. Wer dabei erfolgreich und sicher jagen möchte, braucht die richtige Ansitzjagd Ausrüstung – von der passenden Kleidung bis zur Technik auf dem Hochsitz. In diesem Beitrag erfährst du, was du wirklich brauchst – ohne Schnickschnack, aber mit dem Blick fürs Wesentliche.

    Ansitzjagd Ausrüstung Checkliste

    Ansitzjagd Ausrüstungs-Checkliste

    Damit du nichts vergisst – von der Kleidung bis zur Sicherheit

    👕 Kleidung & Tarnung

    👢 Schuhe & Accessoires

    🔭 Optik & Beobachtung

    🔫 Waffe & Munition

    🪑 Komfort & Verpflegung

    💡 Licht & Elektronik

    🩹 Sicherheit & Erste Hilfe

    🦌 Wildbergung & Nachsuche

    📋 Dokumente & Sonstiges

    Kleidung und Tarnung: Lautlos durch Wind und Wetter

    Ansitzagd Ausrüstung - die richtige Kleidung ist essentiell

    Wer auf Ansitzjagd geht, braucht Kleidung, die schützt, tarnt und vor allem eins ist: leise. Denn stundenlanges regungsloses Ausharren bei Kälte, Nässe oder Wind ist nur dann erträglich – und erfolgreich – wenn die Bekleidung mitspielt. Gerade für Jungjäger ist es entscheidend, in hochwertige und zweckmäßige Kleidung zu investieren, statt auf modischen Schnickschnack zu setzen.

    Geräuscharmut ist Pflicht – Rascheln war gestern

    Du kannst die beste Waffe und Optik dabeihaben – wenn dich das Wild hört, bevor du es überhaupt siehst, war’s das mit dem Anblick. Deshalb solltest du auf geräuscharme Materialien setzen. Loden, Fleece und spezielle Softshell-Stoffe für die Jagd haben sich bewährt. Achte beim Kauf unbedingt auf Testberichte oder Erfahrungswerte anderer Jäger – viele Kleidungsstücke sehen jagdlich aus, sind aber akustisch eine Katastrophe.

    Vermeide:

    • Klettverschlüsse (ersetze sie ggf. mit Magneten oder Knöpfen)
    • Lautes Reißverschlussmaterial
    • Raschelnde Kunststoffjacken oder Nylon-Innenfutter

    Warm durch die Nacht – Das Zwiebelprinzip als Erfolgsfaktor

    Stillstehen friert. Stillsitzen friert schneller. Gerade in den frühen Morgenstunden oder späten Abendansitzen fällt die Temperatur empfindlich. Du solltest daher konsequent auf das Zwiebelprinzip setzen – also mehrere Kleidungsschichten, die du je nach Wetterlage kombinieren kannst.

    Empfohlene Schichten:

    1. Basisschicht: Atmungsaktive Thermounterwäsche (z. B. Merinowolle oder Funktionsmaterial)
    2. Isolation: Fleecejacke oder leichte Daunenjacke
    3. Wetterschutz: Wasser- und winddichte Jagdjacke mit leiser Oberfläche

    Auch eine wärmende Jagdhose mit Futter oder eine Überziehhose für kalte Tage sollte in deinem Schrank nicht fehlen. Kombiniert mit langen Jagdsocken und einer wärmenden Mütze bist du bestens gerüstet für lange Nächte auf der Kanzel.

    Tipp: Beheizbare Socken sind auf der Jagd ein echter Gamechanger!

    Tarnung mit Augenmaß – angepasst an Revier und Jahreszeit

    Wild sieht nicht wie wir, aber es nimmt Bewegungen und Kontraste sehr gut wahr. Tarnung ist deshalb auf dem Ansitz wichtig – aber nicht im Tarnfleck-Rambo-Stil. Vielmehr geht es darum, sich in die Umgebung einzupassen. In Waldrevieren bietet sich grün-braune Kleidung an, auf dem Feld sind gedeckte Töne wie beige, oliv oder braun sinnvoll.

    Ein paar einfache, aber effektive Tarnhilfen:

    • Tarnhandschuhe: verdecken auffällige Handbewegungen
    • Gesichtsschal oder Buff: minimiert Kontraste im Gesicht
    • Kapuze oder Jagdhut: bricht die Kopfform auf
    • Tarnponcho oder Überwurf: ideal, wenn du vom offenen Sitz aus jagst

    Wichtig: Vermeide glänzende oder helle Flächen – Reflektionen auf Brillen, Knöpfen oder Reißverschlüssen können das Wild irritieren und zum Abspringen verleiten.

    Tipp: Du kannst dir auch einen Tarnanzug kaufen. Dieser ist vor allem auf Erdsitzen und offenen Sitzen von Vorteil.

    Schuhe & Accessoires – oft unterschätzt, aber entscheidend

    Deine Füße tragen dich nicht nur zum Hochsitz – sie halten dich auch warm oder lassen dich leiden. Für die Ansitzjagd brauchst du isolierte, wasserdichte und absolut geräuscharme Jagdstiefel. Besonders beliebt sind Modelle mit Neopren- oder Filzfutter sowie Stiefel mit zusätzlichem Überschuh gegen Kälte.

    Kombiniere sie mit:

    • Warmen Jagdsocken (idealerweise Wollmischung)
    • Gamaschen bei hohem Gras oder Schnee
    • Fußwärmern an besonders kalten Tagen

    Nicht zu vergessen: leise, robuste Handschuhe, die dich nicht nur wärmen, sondern auch die Bedienung von Waffe und Optik zulassen.

    Kleidung ist keine Nebensache – sie ist deine Tarnung, dein Komfort und deine Sicherheit

    Die richtige Kleidung für die Ansitzjagd entscheidet darüber, wie lange du durchhältst – und ob du den entscheidenden Moment erlebst. Wer friert, sich ständig bewegt oder auffällig raschelt, hat auf dem Hochsitz schlechte Karten. Investiere daher klug und mit Blick auf Funktionalität, Lautlosigkeit und Wetterfestigkeit.

    Und noch ein Tipp zum Schluss: Pack dir im Auto immer eine Ersatzjacke und eine trockene Mütze ein – denn nichts ist schlimmer als ein klammer Rückweg nach einem verregneten Ansitz.

    Optik und Beobachtung: Sehen ohne gesehen zu werden

    Auf der Ansitzjagd entscheidet deine Beobachtungsgabe über Erfolg oder Misserfolg – und dabei ist die richtige Optik dein wichtigstes Werkzeug. Nur wer Wild frühzeitig erkennt, sicher ansprechen kann und unauffällig bleibt, kann waidgerecht handeln. Moderne Beobachtungstechnik erleichtert dir genau das – wenn du weißt, worauf es ankommt.

    Das Fernglas – dein wichtigster Begleiter auf dem Ansitz

    Ein gutes Fernglas gehört zur absoluten Grundausstattung deiner Ansitzjagd Ausrüstung. Es ermöglicht dir, Wild bereits auf große Entfernung auszumachen und sicher anzusprechen – und zwar deutlich früher, als das bloße Auge es könnte. Dabei kommt es nicht nur auf die Vergrößerung an, sondern vor allem auf Lichtstärke und Bildqualität.

    Worauf du achten solltest:

    • Vergrößerung: 8x oder 10x reichen völlig aus – alles darüber hinaus wackelt schnell bei freihändiger Nutzung.
    • Objektivdurchmesser: Mindestens 50 mm, besser 56 mm – für eine hohe Lichtausbeute in der Dämmerung.
    • Austrittspupille: Sollte bei 5 mm oder mehr liegen (z. B. bei einem 8×56-Modell = 7 mm).
    • Beschichtung & Verarbeitung: Hochwertige Linsenvergütung, wasserdichtes Gehäuse, griffige Bedienung mit Handschuhen.

    Gute Marken für Jäger: Swarovski, Leica, Zeiss, Steiner, GPO, Minox – teuer, ja, aber jeden Cent wert.

    Tipp: Wer regelmäßig nachts auf Schwarzwild ansitzt, sollte überlegen, in ein Fernglas mit integriertem Entfernungsmesser oder Wärmebildfunktion zu investieren – das spart zusätzliche Geräte und erhöht die Effizienz.

    Wärmebild- und Nachtsichttechnik – sehen, wenn andere nur noch ahnen

    Gerade bei der Schwarzwildjagd ist moderne Beobachtungstechnik nicht mehr wegzudenken. Eine Wärmebildkamera für die Jagd zeigen dir zuverlässig Wildkörper auch bei völliger Dunkelheit – ideal, um Kirrungen zu kontrollieren, Felder zu beobachten oder Wechsel auszuspähen, ohne die Tiere zu beunruhigen.

    Wärmebildgeräte (monokular, Handgerät)

    • Vorteil: Funktionieren bei absoluter Dunkelheit, zeigen Wärmesignatur von Wildkörpern
    • Anwendung: Zur Kontrolle von Kirrungen, Wildwechseln, vor und während des Ansitzes
    • Tipp: Achte auf hohe Auflösung (min. 384×288 px), gute Erkennungsreichweite (ab 500 m) und intuitive Bedienung

    Nachtsichtgeräte

    • Vorteil: Bildverstärker mit realistischer Darstellung, ideal fürs Ansprechen
    • Rechtliches beachten: In einigen Bundesländern sind Nachtsichtvorsatzgeräte für die Jagd auf Schwarzwild erlaubt – informiere dich vorab über die aktuelle jagdrechtliche Regelung in deinem Bundesland!

    Wichtig: Ein Wärmebild- oder Nachtsichtgerät für die Jagd ersetzt nicht das Fernglas – sondern ergänzt es dort, wo das menschliche Auge an seine Grenzen stößt.

    Zielfernrohr – Lichtstark, präzise, jagdlich

    Dein Zielfernrohr ist mehr als nur ein Zielhilfsmittel – es ist dein Fenster in die Dämmerung. Für die Ansitzjagd brauchst du ein Zielfernrohr mit hoher Lichttransmission, einfacher Bedienung und einem Absehen, das auch bei schwachem Licht gut zu sehen ist.

    Ideale Merkmale:

    • Variable Vergrößerung (z. B. 2,5-10×56 oder 3-12×50)
    • Beleuchtetes Absehen (mit feiner Helligkeitseinstellung für Nachtansitz)
    • Parallaxefreiheit und große Austrittspupille für ermüdungsfreies Zielen
    • Robuste Bauweise (stoßfest, wasserdicht, beschlagfrei)

    Premium-Zielfernrohre von Zeiss, Schmidt & Bender, Kahles oder Meopta liefern bei der Dämmerungsjagd exzellente Ergebnisse.

    Stirnlampe, Taschenlampe & Co. – kleine Helfer mit großer Wirkung

    Licht brauchst du spätestens beim Abbaumen – und dafür solltest du vorbereitet sein. Ob für den sicheren Rückweg, das Sichern der Waffe oder das Bergen des Wildes: Ohne geeignete Beleuchtung bist du im Dunkeln schnell aufgeschmissen.

    Was sich bewährt hat:

    • Stirnlampe mit Rotlichtmodus: ideal, um Hände frei zu haben und das Wild nicht zu vergrämen
    • Kompakte Taschenlampe für die Jagd: für kurze Kontrolle von Ausrüstung oder Umgebung
    • UV-Lampe oder Schwarzlicht: zur Nachsuche bei Schweißarbeit (optional, aber hilfreich)

    Wichtig: Immer volle Akkus oder Ersatzbatterien mitführen. Und die Lampe am besten schon beim Aufstieg bereitlegen – man weiß nie, wie schnell die Dunkelheit kommt.

    Die richtige Waffe für den Ansitz: Präzise, angepasst und zuverlässig

    Ausrüstung Ansitzjagd - die Waffe spielt eine wichtige Rolle

    Die Wahl der passenden Waffe für die Ansitzjagd ist keine Geschmacksfrage – sondern hängt maßgeblich von den im Revier vorkommenden Wildarten ab. Ob Rehwild im Feld, Schwarzwild an der Kirrung oder Rotwild im Bergrevier: Deine Waffe muss zur jagdlichen Situation passen – technisch wie auch rechtlich.

    Wildart bestimmt Waffe – keine „One-Size-Fits-All“-Lösung

    Bevor du dich für eine Waffe entscheidest, solltest du genau wissen, welche Wildarten regelmäßig in deinem Revier vorkommen und auf welche du tatsächlich jagst. Wer etwa hauptsächlich auf Rehwild ansitzt, braucht kein Magnum-Kaliber mit riesiger Zieloptik. Umgekehrt wird ein kleines Kaliber beim Schwarzwildansitz schnell zur Gefahr – für Mensch und Tier.

    Faustregel:

    • Rehwild, Fuchs: kleine Kaliber wie .222 Rem, .223 Rem, 5,6x50R – geringe Rückstoßkraft, präzise
    • Schwarzwild, Rotwild, Damwild: bewährte Mittelkaliber wie .308 Win, .30-06 Springfield, 8×57 IS, 9,3×62
    • Gemischtes Revier: Kaliber wählen, das für die stärkste vorkommende Wildart geeignet ist (z. B. .308 oder 8×57)

    Tipp: Bedenke auch die Munition – Geschossart und Energieabgabe sind entscheidend für sauberes Töten und minimale Wildbretentwertung.

    Repetierbüchsen – Der Klassiker für den Ansitz

    Repetierer sind die am häufigsten genutzten Jagdgewehre auf dem Ansitz – aus gutem Grund. Sie sind präzise, robust, führig und in nahezu allen gängigen Kalibern erhältlich. Der Kammerstängel ermöglicht eine schnelle zweite Schussabgabe, was besonders bei Nachschüssen oder bei Schwarzwildrotten wichtig sein kann.

    Vorteile:

    • Große Kaliber-Auswahl
    • Meist günstiger als kombinierte Waffen
    • Schnell nachladbar
    • Einfache Handhabung und Pflege

    Nachteile:

    • „Nur“ eine Kugel – keine Schrot-/Kugel-Kombination möglich
    • Je nach Modell laut beim Repetieren

    Ideal für Jäger, die regelmäßig auf mittleres und starkes Schalenwild ansitzen – z. B. an der Kirrung oder auf dem Feld.

    Kipplaufbüchsen – leicht, elegant, aber mit Einschränkungen

    Kipplaufbüchsen (Einlader) sind vor allem bei Traditionalisten und Bergjägern beliebt. Sie zeichnen sich durch ein geringes Gewicht und eine einfache, lautlose Bedienung aus. Viele Modelle sind echte Handwerkskunst – mit edlen Gravuren, Schaftarbeiten und absoluter Präzision.

    Vorteile:

    • Sehr leicht – ideal für mobile Ansitzformen oder Bergjagd
    • Lautlos zu laden/entladen
    • Oft sehr präzise durch starres System
    • Sicheres Handling durch einfache Mechanik

    Nachteile:

    • Kein zweiter Schuss möglich – für Nachschuss oder Rottenjagd ungeeignet
    • Eingeschränkte Flexibilität bei Wildart oder Munition

    Geeignet für: erfahrene Jäger auf Reh- oder Gamswild in klaren Situationen mit guter Schussvorbereitung.

    Kombinierte Waffen (Drilling, Bockbüchsflinte) – vielseitig, aber schwer

    Wenn du in einem vielfältigen Revier jagst – z. B. mit Reh-, Schwarzwild und Fuchs –, dann kann eine kombinierte Waffe wie ein Drilling oder eine Bockbüchsflinte die perfekte Wahl sein. Hier hast du Kugel- und Schrotläufe in einem System vereint – ideal für den überraschenden Anblick eines Fuchses oder den schnellen Wechsel zwischen Wildarten.

    Vorteile:

    • Mehrere Läufe = mehr Flexibilität
    • Kugel + Schrot in einer Waffe
    • Klassische Ästhetik und hoher Nutzwert

    Nachteile:

    • Relativ schwer und oft kopflastig
    • Teurer in Anschaffung und Wartung
    • Technisch anspruchsvoller
    • Teils schwerer Abzug (je nach Schlosssystem)

    Typischer Aufbau (z. B. Drilling):

    • 2x Schrot, 1x Kugel (z. B. 12/70 + 7x65R)
    • Oder 2x Kugel, 1x Schrot (Spezialformen)

    Kombinierte Waffen eignen sich hervorragend für den klassischen Ansitz in Revieren mit breitem Wildvorkommen – z. B. im Wald mit Schwarzwild, Rehwild und Raubwild.

    Schalldämpfer – moderner Standard

    Immer mehr Jäger setzen auf Schalldämpfer – und das zurecht. Gerade auf dem Ansitz bietet er viele Vorteile: weniger Rückstoß, geringerer Mündungsknall und besserer Schutz für Gehör und Jagdhund. Vorteile für die Ansitzjagd:

    • Ruhiger Schussknall = weniger Beunruhigung im Revier
    • Präziseres Schießen durch reduzierten Rückstoß
    • Effektiver Gehörschutz ohne Kopfhörer

    Sitzkomfort und Zubehör: So hältst du es stundenlang aus

    Sitzkomfort auf der Ansitzjagd

    Ein erfolgreicher Ansitz beginnt nicht mit dem Schuss – sondern mit dem Durchhalten. Wer schon nach einer halben Stunde zitternd und unruhig auf der Kanzel hockt, wird kaum einen sauberen Schuss antragen können. Mit der richtigen Ausstattung rund um Komfort, Wärme und Organisation machst du aus jeder Ansitzjagd ein ruhiges, konzentriertes Erlebnis – auch bei Minusgraden und Nieselregen.

    Stillhalten will gelernt sein – aber vor allem: gut gepolstert

    Stundenlanges regungsloses Sitzen ist für den Körper eine Belastung – vor allem im Winter. Damit du trotzdem ruhig, konzentriert und ohne Zwangshaltungen durchhältst, brauchst du vor allem zwei Dinge: Wärme und Bequemlichkeit.

    Die besten Helfer:

    • Ansitzsack: Das absolute Komfort-Highlight für lange Nächte auf dem Hochsitz. Modelle mit Lodenaußenhaut und Thermofutter sind winddicht, geräuscharm und wärmen bis in die Zehenspitzen. Integrierte Gurtsysteme verhindern das Verrutschen.
    • Sitzkissen oder Unterlage: Einfache, aber enorm wirkungsvolle Maßnahme gegen Kälte von unten. Am besten aus isolierendem Schaumstoff oder Filz – lautlos, leicht, effektiv.
    • Fußstützen (falls nicht vorhanden): Entlasten den Rücken und fördern die Durchblutung in den Beinen.

    Tipp: Beweg dich vor dem Ansitz kurz intensiv, um den Kreislauf zu aktivieren – dann mit warmer Kleidung und Ansitzsack rein in die Kanzel und: still bleiben!

    Handwärmer, Thermoskanne & Co. – kleine Helfer, große Wirkung

    Nichts geht über warme Finger und einen heißen Schluck Tee. Gerade bei Kälte sind es oft die kleinen Dinge, die über Durchhaltevermögen entscheiden.

    Was sich in der Praxis bei Handwärmern für die Jagd bewährt hat:

    • Chemische Handwärmer: In die Tasche oder den Handschuh legen – halten oft über 6 Stunden warm. Ideal für klamme Finger bei der Waffe.
    • Taschenofen mit Kohle-Stäbchen: Oldschool, aber bewährt – erzeugt angenehme Wärme über mehrere Stunden, ohne Elektronik.
    • Thermoskanne mit Tee oder Brühe: Flüssigkeit = Energie. Brühe liefert sogar etwas Salz und Kraft für kalte Nächte.
    • Energie-Riegel oder Nüsse: Lautlose, unauffällige Verpflegung ohne Knistern oder Krümel.

    Wichtig: Vermeide stark riechende oder knisternde Lebensmittel – die feine Nase des Wildes verzeiht wenig.

    Ordnung muss sein – auch auf dem Hochsitz

    Eine gut organisierte Ausrüstung sorgt für Ruhe, Konzentration und Sicherheit. Wer beim Wildanblick in der Dunkelheit erst nach der Taschenlampe kramen muss oder die Munition in der Jackentasche sucht, ist im Nachteil.

    Was du brauchst:

    • Kleiner Jagdrucksack oder Ansitzbeutel: Lautlos, strukturiert und idealerweise mit Fächern für Optik, Munition, Snacks, Papiere, Werkzeug.
    • Lautlose Box oder Stoffbeutel für Kleinteile: Alles, was klappert, wird schallgedämpft verstaut – von Patronen bis zum Messer.
    • Haken oder Ablage am Hochsitz: Für Rucksack, Optik, Thermoskanne – nichts liegt lose herum oder stört beim Zielen.

    Extra-Tipp: Bereite deinen Rucksack vor wie eine Checkliste – so vergisst du nichts und findest alles blind.

    Licht und Signal – für Sicherheit und Rückweg

    Wenn der Ansitz vorbei ist, beginnt der Rückweg – oft bei völliger Dunkelheit. Damit du sicher, sichtbar und ohne Risiko vom Hochsitz kommst, brauchst du auch dafür die richtige Ausrüstung.

    Unverzichtbar:

    • Stirnlampe mit Rotlichtfunktion: Du hast beide Hände frei, blendest dich selbst nicht und kannst dich unauffällig bewegen.
    • Powerbank oder Ersatzakkus: Für Lampe, Handy und ggf. Wärmebildgerät – nie schaden sie, immer fehlen sie, wenn man sie nicht dabeihat.

    Wildbergung: Wenn’s ernst wird, brauchst du die richtigen Helfer

    Der Schuss war gut, das Stück liegt – und jetzt? Wer schon einmal einen Überläufer ohne Bergehilfe 400 Meter über den Acker gezogen hat, wird beim nächsten Mal besser vorbereitet sein.

    Sinnvolles Zubehör:

    • Bergehaken oder Wildgalgen: Entlasten Rücken und Hände – besonders bei Einzeljägern Gold wert. Erfahre hier alles über Bergehilfen.
    • Schleppseil oder Wildbergeschlinge: Geringes Packmaß, große Wirkung – nimmt kaum Platz weg, aber hilft enorm.
    • Plane oder Wildwanne (wenn mit Auto unterwegs): Für hygienischen Transport und Schutz des Wildbrets.

    Fazit: Komfort auf dem Ansitz ist keine Spielerei – sondern Jagdpraxis

    Wer erfolgreich ansitzen will, muss vor allem eines: lange ruhig bleiben. Und das geht nur, wenn dein Körper warm, bequem und versorgt ist. Die richtige Ergänzung deiner Ansitzjagd Ausrüstung – vom Sitzkissen über die Thermoskanne bis zum Bergehaken – entscheidet darüber, ob du konzentriert bleibst oder entnervt früher abbaust.

    Denk daran: Die Kanzel ist dein Jagdstand, dein Rückzugsort und dein Arbeitsplatz – mach ihn dir so funktional und komfortabel wie möglich. So sitzt du nicht nur länger, sondern jagst auch besser.

    Sicherheitsausrüstung: Für den Fall der Fälle

    Auch auf dem ruhigen Ansitz kann es zu unvorhergesehenen Situationen kommen – vom Sturz beim Abbaumen bis zur Nachsuche im Dunkeln. Wer allein jagt, muss sich auf seine Ausrüstung verlassen können – und vorausschauend planen. Sicherheit beginnt nicht erst beim Schuss, sondern schon beim Aufstieg in die Kanzel.

    Handy mit voller Batterie – dein wichtigster Begleiter

    Das Smartphone ist heute mehr als nur Kommunikationsmittel – es ist Notruf, Lichtquelle, GPS und Uhr in einem. Besonders bei der Einzeljagd ist ein vollgeladenes Handy Pflicht. Es sollte griffbereit und lautlos mitgeführt werden – nicht tief im Rucksack vergraben.

    Tipp aus der Praxis:

    • Flugmodus aktivieren – spart Akku, aber GPS bleibt nutzbar
    • Notfallkontakte einspeichern (z. B. Jagdfreunde, Reviernachbarn)
    • Standortfreigabe aktivieren (z. B. über WhatsApp, Telegram oder Ortungs-Apps)

    Zusätzlich empfehlenswert: eine kleine Powerbank im Rucksack – für den Fall, dass du länger draußen bleibst als geplant.

    Stirnlampe & Ersatzlicht – mehr als nur Komfort

    Licht brauchst du – spätestens beim Abstieg vom Hochsitz. Eine Stirnlampe mit Rotlichtfunktion ist hier Gold wert: Sie schont die Augen, erhält die Dunkeladaption und macht beide Hände frei. Ob zum Kontrollieren der Waffe, Bergen des Wildes oder Sichern der Ausrüstung – ohne Licht wird’s gefährlich.

    Was sich bewährt hat:

    • Stirnlampe mit Rotlicht und Dimmfunktion
    • Kleine Taschenlampe als Backup (z. B. am Schlüsselbund)
    • Ersatzbatterien oder Powerbank mit Adapter

    Wichtig: Die Lampe nicht während des Ansitzes einschalten – auch das diffuse Leuchten reicht oft aus, um Wild zu beunruhigen.

    Erste-Hilfe-Set – klein, leicht, aber lebenswichtig

    Auch bei der Jagd gilt: Unfälle passieren – meist, wenn man nicht damit rechnet. Ein kompaktes Erste-Hilfe-Set gehört deshalb in jeden Jagdrucksack. Ob Schnittwunde, Insektenstich oder umgeknickter Knöchel – mit der richtigen Grundausstattung bist du vorbereitet.

    Empfohlener Inhalt:

    • Sterile Wundkompressen
    • Verbandpäckchen & Pflaster
    • Rettungsdecke
    • Desinfektionstücher
    • Zeckenzange oder -karte
    • Schmerzmittel (z. B. Paracetamol, Ibuprofen)
    • Persönliche Medikamente

    Tipp: Ergänze dein Set um Einmalhandschuhe und einen kleinen Block mit Notfallnummern. Das kostet wenig, hilft im Ernstfall aber viel.

    Für nach dem Schuss gerüstet – Sicherheit auch nach dem Schuss

    Manchmal liegt das Stück nicht direkt im Feuer. Dann ist Nachsuchen angesagt – und das kann schnell unübersichtlich und gefährlich werden, vor allem bei Schwarzwild. Auch hier gilt: Sicherheit geht vor Jagdeifer.

    Was du dabei haben solltest:

    • Zweite Taschenlampe oder Stirnlampe (auch für Helfer)
    • Markierungsband oder Leuchtkreide zum Kennzeichnen von Anschuss und Fährte
    • Schweißriemen und Handschuhe für die Nachsuche (wenn du sie selbst durchführst)
    • Meldung an Jagdkollegen, bevor du losgehst – keine Nachsuche im Alleingang bei Unsicherheit!

    Frequently Asked Questions

    Welche Ausrüstung brauche ich für die Ansitzjagd als Jungjäger?

    Welche Kleidung eignet sich am besten für die Ansitzjagd?

    Was ist die beste Waffe für die Ansitzjagd?

    Ist ein Schalldämpfer auf dem Ansitz sinnvoll?

    Brauche ich ein Wärmebildgerät für die Ansitzjagd?

    Wie halte ich es auf dem Hochsitz länger aus?

    Welche Optik ist für den Ansitz besonders wichtig?

    Was gehört zur Sicherheitsausrüstung auf dem Ansitz?

    Wie transportiere ich erlegtes Wild am besten vom Hochsitz?

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