Jagdjuenger
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Jagdjacke

Eine Jagdjacke ist für einen Jäger ein unerlässliches Kleidungsstück. Sie schützt ihn hervorragend vor Wind und Wetter. Je nach Modell bietet sie auch Schutz vor Dornen, Tarnung und ist ein angemessenes Kleidungsstück für festliche Anlässe.

Hier erfahren Sie alles über die Jagdjacke und bekommen eine konkrete Kaufempfehlung, welche auf Sie maßgeschneidert ist.

Worauf man beim Kauf einer Jagdjacke achten muss

Viele Jäger haben zahlreiche Jagdjacken im Kleiderschrank hängen. Die meisten greifen, je nach Jahreszeit, stets zur selben. Im Laufe eines Jägerlebens kauft man viele Jagdjacken, die man eigentlich nicht gebraucht hätte.

Wer sich im Vorfeld bereits Gedanken darüber macht, welches Exemplar tatsächlich die eigenen Anforderungen erfüllt, ist langfristig glücklich mit seiner Jagdjacke und spart viel Geld.

Damit das gelingt, muss man sich in einem ersten Schritt klar darüber sein, welchen Zweck die neue Jagdjacke erfüllen soll. Die folgenden Fragen helfen dabei:

  • Was darf die neue Jagdjacke kosten?
  • In welcher Jahreszeit werde ich sie anziehen?
  • Werde ich sie beim Ansitz, oder auf der Pirsch tragen?
  • Brauche ich eine Spezialjacke (Drückjagd, Schneepirsch, Winteransitz,…)
  • Friere oder schwitze ich schnell?
  • Sollte die Jacke eng oder weit geschnitten sein?
  • Welche Farbe ist für den Einsatzbereich am besten geeignet?
  • Braucht die Jagdjacke eine Kapuze?
  • Muss das Modell wasserdicht sein?

Wenn diese Fragen beantwortet sind, ist die mögliche Auswahl bereits sehr eingegrenzt. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlkauf ist klein.

Ein weiteres Augenmerk sollte darauf liegen, welche besonderen Ansprüche man an eine Jagdjacke hat. Trägt man beispielsweise stets eine Wärmebildkamera in der Nacht bei sich, sollte die dabei getragene Jacke eine große Tasche haben, in der diese verstaut werden kann.

Allerdings gibt es weitere wissenswerte Fakten, die berücksichtigt werden sollten.

Welche unterschiedlichen Jagdjacken gibt es?

Die Ansprüche an die Jagdbekleidung sind enorm hoch und nicht mit herkömmlicher Bekleidung zu vergleichen. Für die unterschiedlichen Jagdarten gibt es deshalb eigene Jagdjacken, die benötigt werden. Im Nachfolgenden stellen wir sie Ihnen kurz vor.

Jagdjacken für die Pirsch

Auf der Pirsch sind wir auf Augenhöhe mit dem Wild. Um Jagderfolg zu haben, müssen wir unbemerkt auf Schussdistanz kommen. Besonders wichtig ist dabei, dass unsere Jagdjacke möglichst geräuscharm ist. Wenn sie knistert und knackt, wird das Wild schnell abspringen.

Zudem sollte sie atmungsaktiv sein, da man auf der Jagd aufgrund der häufig schweren und sperrigen Jagdausrüstung schnell ins Schwitzen gerät.

Wer sich viel in der Jagdjacke bewegt, sollte darauf achten, dass diese Bewegungsfreiraum lässt. Hier hat sich ein hoher Elasthan-Anteil bewährt.

Jagdjacken für den Winteransitz

Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, wird es kalt und ungemütlich. Für viele Jäger ist das die schönste Zeit im Jagdjahr. Sie stellt allerdings besondere Ansprüche an die Jagdbekleidung.

Es gibt spezielle Jagdjacken, die für Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gedacht sind. Diese bestehen meist aus mehreren Lagen und bieten so eine gute Isolation. Viele Modelle sind zudem gefüttert.

Wenn es besonders kalt wird, sollte man sich allerdings nicht nur auf die Winterjagdjacke verlassen, sondern unter dieser Thermowäsche tragen.

Bei niedrigen Temperaturen ist es besonders wichtig, dass kein kalter Wind in die Jacke eintritt. Eine gute Winter Jagdjacke sollte also immer mit einer Membrane ausgestattet sein und den Wind abhalten.

Jagdjacke für die Bergjagd

Wer in die Berge zur Jagd aufbricht, sollte seinen Jagdrucksack gut gepackt haben. Häufig ist man den ganzen Tag zu fuß unterwegs und eine Rückkehr zur Jagdhütte ist ausgeschlossen. Aus diesem Grund muss man auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Die richtige Jagdjacke ist hier ein wichtiger Faktor.

Dinge wie ein Sitzstock sind unnötiger Ballast und generell ist darauf zu achten, dass man möglichst wenig Gewicht mit sich herumschleppt.  Die Jacke sollte also möglichst leicht sein.

Darüber hinaus muss man sich auf einen plötzlichen Wetterumschwung vorbereiten. Gerade in den Bergen kommt das sehr häufig vor, da sich hier Wolken stauen können.

Idealerweise trägt man mehrere Schichten an Jagdjacken, die nach belieben und Anforderungen getauscht werden können.

Eine der Schichten sollte wasserdicht sein, eine andere winddicht und eine möglichst eng am Körper anliegen und den Schweiß schnell abgeben. So ist man für alle Eventualitäten gewappnet und kann unnötige Schichten je nach Wetterlage im Jagdrucksack verstauen.

Jagdjacke für die Drückjagd

Wenn die Drückjagdsaison beginnt, sind viele der Wochenenden blockiert und die Freude ist groß. Langsam aber sicher wird es kalt und als Schütze friert man schnell. Mit einer Drückjagdjacke kann man sich vor der Kälte schützen und in einem knalligen Orange auf sich aufmerksam machen.

Bei der Auswahl einer solchen Jagdjacke ist darauf zu achten, dass sie wenige Geräusche macht, gut gefüttert ist und ausreichend Stauraum bietet.

Jagdjacke für Nachsuchen

In der Jagdpraxis kommt es regelmäßig vor, dass nicht jedes Stück Wild im Knall liegt. Eine Nachsuche kann aufregend sein und stellt eine Extremsituation dar.

Eine Nachsuchenjacke muss atmungsaktiv und ungefüttert sein, denn den Nachsuchenführer erwartet schweißtreibende Arbeit. Je mehr Belüftungsschlitze vorhanden sind, desto besser.

Ähnlich wie bei der Drückjagdjacke sollte auch hier zu einem knalligen Orange gegriffen werden.

Da bei Nachsuchen die meisten Unfälle passieren, sollte stets ein Erstehilfeset verstaut werden. Auch wichtige Utensilien für den Hund, der eine Sauenschutzweste tragen sollte, sind von Vorteil.

Wichtige Eigenschaften von Jagdjacken

Wir klassifizieren unsere erhältlichen Jagdjacken nach den folgenden Kriterien:

Atmungsaktiv – Vom Körper abgesonderter Schweiß kann abtransportiert werden und verdunsten.

Dornenfest – Dornen dringen nicht durch die Jacke hindurch.

Elasthan – Je höher der Elasthan-Anteil, desto mehr Bewegungsfreiraum bietet die Jagdjacke.

Mit Futter – Auf der Innenseite der Jagdjacke ist ein wärmendes Futter angebracht.

Geräuscharm – Bei Bewegung knistert und knackt die Jacke nicht.

Hasentasche – Eine große, am Rücken positionierte Tasche.

Kapuze – Die Jacke hat eine Kapuze, die den Kopf vor Wind und Regen schützt.

Wasserabweisend – Die Jacke weist Feuchtigkeit bis zu einem gewissen Grad ab.

Wasserdicht – Die Jacke, sowie die Nähte, sind wasserdicht.

Wendejacke – Die Jacke verfügt über zwei Seiten, welche sich meist optisch unterscheiden.

Windstopper – Die Jacke verfügt über eine Membrane, die den Wind abhält.

Wie viele unterschiedliche Jagdjacken braucht ein Jäger?

Als Jungjäger sollte man sich in jedem Fall zu Beginn mit einer Allzweck-Jagdjacke ausstatten. Diese wird in den meisten Situationen benötigt. Sie sollte wasserabweisend, geräuscharm, grün und warm sein.

Für die Wintermonate sollte zudem eine besonders wärmende Winterjagdjacke gekauft werden. Sie sollte stark gefüttert, windabweisend und grün sein. Auch eine gefütterte Kapuze ist hilfreich.

Ebenfalls wichtig ist der Kauf einer Drückjagdjacke. Diese wird einem stets gute Dienste erweisen.

Wer regelmäßig pirschen geht, sollte sich zudem eine Pirschjacke zulegen.

Mit durchdachten Käufen kommt man mit diesen vier Jagdjacken recht lange aus und ist für die meisten Situationen gewappnet.

Welche Farbe ist die beste für eine Jagdjacke?

Die meisten Jagdjacken sollten in den Farben Grün oder Braun gehalten sein. Sie bieten die beste Tarnung. Auch Camouflagejacken sind hier hilfreich, bei traditionsbewussten Jägern allerdings nicht gerne gesehen.

Auf Gesellschaftsjagden ist es erforderlich, dass Signalfarben getragen werden. Das betrifft allerdings nicht jedes Kleidungsstück. Ist der Jagdhut und die Jagdjacke orange, reicht das vollkommen aus.

In welcher Größe sollte die Jagdjacke sein?

Die perfekte Größe hängt von dem Verwendungszweck der Jacke ab. Vor allem Jagdjacken für den Winter sollten eine Nummer größer bestellt werden als üblich. Das liegt daran, dass unter ihnen häufig eine zweite Schicht getragen wird, um die Kälte abzuhalten.

Jacken für die Pirsch, oder die als Innenschichten getragen werden, sollten eng am Körper anliegen. Das erhöht den Komfort, reduziert die Geräuschentwicklung und gibt die Möglichkeit sie mit weiteren Jacken zu überdecken.

Isolation erfolgt in erster Linie durch den Einschluss von Luft. Dies sollte stets gewährleistet sein.

Abschließende Worte zur Jagdjacke

Die Jacke ist zusammen mit der Jagdhose das wichtigste Kleidungsstück auf der Jagd. Sie schützen die größten Körperbereiche vor Wind, Kälte und Dornen.
Vor allem bei dem Kauf einer Allzweckjagdjacke sollte man auf Qualität und eine ausgezeichnete Verarbeitung achten.

Nicht alle benötigten Jagdjacken müssen sofort gekauft werden. Ist das Budget begrenzt, so sollte man dennoch nicht zu minderwertigen Produkten greifen, sondern die Käufe zeitlich aufteilen.

Hier gilt: Wer billig kauft, kauft zwei Mal.