Du willst Waschbären anlocken, dem Niederwild und der Vogelwild Entlastung beschaffen und zuverlässig Beute machen? Hier findest du genau, wie du zu deine Ziel kommst, welche Wege es gibt und wie du Waschbären Einhalt gebieten kannst.
Das findest du in diesem Artikel
Das Anlocken von Waschbären ist eine effektive Methode, um diesen invasiven Neozoen zur Strecke zu bringen. Ob mit einem Waschbärlocker, passenden Lockmitteln oder gezielter Kirrung / Beköderung – in diesem Beitrag erfährst du, wie du Waschbären anlocken und erfolgreich bejagen kannst.
Grund | Beschreibung |
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Ökologische Schäden | Waschbären plündern Nester von Bodenbrütern, fressen Amphibien, Insekten und bedrohen seltene Arten. |
Verdrängung heimischer Arten | Sie besetzen Höhlen und Nistplätze, verdrängen z. B. den Siebenschläfer und seltene Vogelarten. |
Schäden in Siedlungsgebieten | Waschbären dringen in Dachböden ein, beschädigen Dämmungen und sorgen für Lärm- und Sachschäden. |
Gesundheitsrisiken | Ihr Kot kann gefährliche Parasiten wie den Waschbär-Rundwurm enthalten, der für Mensch und Tier gefährlich ist. |
Hohe Vermehrungsrate | Waschbären bekommen bis zu 6 Junge pro Jahr – ohne Jagd wächst die Population unkontrolliert. |
Die Bejagung von Waschbären ist aus mehreren Gründen essentiell, um heimische Arten zu schützen, Schäden in Siedlungsgebieten zu verhindern und die Ausbreitung dieses invasiven Neozoons zu kontrollieren. Im Folgenden betrachten wir die ökologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Aspekte, die eine konsequente Bejagung der Tiere notwendig machen.
Waschbären stellen eine ernsthafte Gefahr für das natürliche Gleichgewicht in unseren Ökosystemen dar.
Sie sind extrem anpassungsfähig und haben keine natürlichen Feinde in Deutschland, was ihre Population ungehindert wachsen lässt. Ihr breites Nahrungsspektrum umfasst unter anderem Eier und Jungtiere bodenbrütender Vogelarten wie Kiebitz, Rebhuhn oder Waldschnepfe. Diese Arten, die ohnehin stark bedroht sind, erfahren durch den Waschbären zusätzlichen Druck. Auch Amphibien, Fische und Insekten fallen seiner Nahrungssuche zum Opfer, was das Gleichgewicht in sensiblen Lebensräumen weiter stört.
Besonders problematisch ist zudem, dass Waschbären Höhlen und Nistplätze von anderen Arten besetzen. So verdrängen sie beispielsweise seltene Säugetiere wie den heimischen Siebenschläfer oder Vögel wie den Wiedehopf. Die Bejagung der Waschbären dient daher nicht nur dem Schutz gefährdeter Arten, sondern trägt maßgeblich dazu bei, die Artenvielfalt in Deutschland zu bewahren.
Waschbären sorgen nicht nur in der Natur für Probleme, sondern sind auch in Städten und Dörfern ein zunehmendes Ärgernis.
Die Tiere sind wahre Kletterkünstler und dringen leicht in Dachböden, Schuppen und Garagen ein, wo sie erhebliche Schäden anrichten können. Einmal eingenistet, hinterlassen sie Kot, beschädigen die Dämmung und sorgen für Lärmbelästigung. Besonders in Regionen mit hohen Waschbärbeständen werden diese Schäden zu einem immer größeren Problem für Hausbesitzer.
Darüber hinaus sind Waschbären bekannt dafür, Mülltonnen zu durchwühlen und Futtervorräte von Haustieren zu plündern. Dies führt nicht nur zu Verunreinigungen, sondern kann auch zur Verbreitung von Krankheiten beitragen. Die Bejagung ist daher auch eine Maßnahme, um Sachschäden und Konflikte zwischen Mensch und Tier zu minimieren.
Neben ökologischen und wirtschaftlichen Schäden stellen Waschbären auch eine gesundheitliche Gefahr dar.
Der Kot der Tiere kann den Rundwurm Baylisascaris procyonis enthalten, dessen Eier über die Atemwege oder den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen aufgenommen werden können. Eine Infektion mit diesem Parasiten kann beim Menschen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, darunter neurologische Schäden. Auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sind gefährdet.
Darüber hinaus können Waschbären auch Tollwut, Räude oder Staupe übertragen. Obwohl Tollwut in Deutschland weitgehend ausgerottet ist, bleibt das Risiko einer Wiedereinschleppung bestehen, insbesondere durch den Kontakt zwischen Wildtieren und Haustieren. Eine gezielte Bestandsregulierung durch die Jagd hilft, diese Risiken zu verringern.
Tipp: Solltest du kein Jäger sein, findest du hier Informationen darüber, wie man Waschbären vertreiben kann.
Ein weiterer Grund für die scharfe Bejagung von Waschbären ist ihre enorme Reproduktionsrate.
Weibliche Waschbären bringen jedes Jahr bis zu sechs Jungtiere zur Welt, wobei bereits die Jungtiere nach etwa einem Jahr geschlechtsreif werden. Ohne natürliche Feinde in Deutschland können die Populationen innerhalb weniger Jahre exponentiell zunehmen. Besonders in Gebieten mit hoher Dichte drohen dann massive ökologische und wirtschaftliche Schäden.
Die Bejagung ist daher unerlässlich, um die Population auf ein kontrollierbares Maß zu reduzieren und die Auswirkungen auf Mensch und Natur zu begrenzen.
Jahreszeit | Effektivität des Anlockens | Empfohlene Lockmethoden |
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Frühjahr (Februar- Mai) | Mittel bis hoch | Akustische Lockmittel (Paarungsrufe, Jungtierfiepen), Lockstoffe mit süßlichen Aromen |
Sommer (Juni – August) | Gering | Kaum nötig, da das natürliche Futterangebot sehr groß ist; gezielte Kirrung möglich |
Herbst (September – November) | Sehr hoch | Kirrung mit süßen Ködern (Mais, Obst, Melasse), intensive Lockmittel, Wildkameras für Ansitzjagd |
Winter (Dezember – Februar) | Mittel | Kirrung mit energiereichen Ködern, Einsatz von Lockmitteln mit Fischöl oder Fettanteil |
Die Wahl der richtigen Jahreszeit spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Waschbären gezielt anzulocken und erfolgreich zu bejagen.
Die besten Chancen bieten der Herbst und der frühe Winter. In dieser Zeit sind Waschbären besonders aktiv, da sie sich Fettreserven für die kalte Jahreszeit anfressen. Das Nahrungsangebot in der Natur nimmt allmählich ab, wodurch die Tiere vermehrt auf der Suche nach leicht zugänglichen Futterquellen sind. Lockmittel und Kirrungen wirken in dieser Phase besonders effektiv, da der Anreiz durch süße oder stark riechende Köder wie Mais, Obst oder spezielle Lockstoffe deutlich höher ist.
Auch der Februar ist interessant, da in diesen Monat meist die Paarungszeit fällt. Hier reagieren Waschbären gut auf akustische Lockmittel, die die Laute paarungsbereiter Artgenossen oder das Fiepen von Jungtieren imitieren. In dieser Zeit bewegen sich die Tiere häufiger, um Partner zu finden, was ihre Sichtbarkeit erhöht.
Im Sommer hingegen sind Waschbären schwerer zu locken, da das natürliche Futterangebot – von Früchten über Insekten bis hin zu Amphibien – reichlich vorhanden ist. Wer seine Chancen maximieren möchte, sollte die Jagd daher gezielt auf die aktiven Herbst- und Frühjahrsmonate legen.
In Frostperioden halten Waschbären jedoch Winterruhe und zehren von ihren Fettreserven.
Das gezielte Anlocken von Waschbären ist eine der effektivsten Methoden, um diese schlauen Raubtiere erfolgreich zu bejagen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, die je nach Jahreszeit, Revierbedingungen und persönlicher Präferenz angewendet werden können. Drei bewährte Methoden sind der Einsatz von Waschbärlockern, die Einrichtung einer Kirrung oder Beköderung von Fallen und die Verwendung spezieller Waschbär-Lockmittel. Im Folgenden stellen wir die Ansätze im Detail vor.
Waschbärlocker sind effektive Hilfsmittel, die mit akustischen Reizen die Neugier der Tiere wecken.
Diese Geräte ahmen Laute nach, die Waschbären entweder als Bedrohung oder als Signal für Futter und Paarungsbereitschaft wahrnehmen. Besonders beliebt ist das Fiepen von Jungtieren, das Waschbären – in erster Linie weibliche Stücke – anzieht. Auch das Nachahmen von Paarungsrufen kann in der Ranzzeit sehr erfolgreich sein.
Der Einsatz eines Waschbärlockers erfordert etwas Übung, da die richtigen Töne und Intervalle entscheidend für den Erfolg sind. Setze dich in windgeschützten Bereichen auf Ansitz, vorzugsweise dort, wo Waschbäraktivität bekannt ist. Mit etwas Geduld wird sich oft schon nach wenigen Lockrufen ein neugieriger Waschbär zeigen.
Besonders beliebt und erprobt ist der Rottumtaler Waschbärlocker. Zu ihm gibt es zudem Lehrvideos, die dir einige Lockrufe vermitteln.
Rottumtaler Waschbärlocker akkustischer Locker
Die Kirrung ist eine der ältesten und bewährtesten Methoden, um Waschbären an einen bestimmten Ort zu locken.
Hierbei werden Futterköder ausgelegt, die die Tiere durch ihren Geruch und Geschmack anziehen. Besonders effektiv sind süße oder stark riechende Lebensmittel wie Mais, Melasse, Obst, Marshmallows oder Katzenfutter.
Wer gezielt Waschbären ankirren und vermeiden möchte, dass Schwarzwild oder der Fuchs das Kirrgut aufnehmen, kann sich die Kletterfähigkeit der Waschbären zu Nutze machen und die Kirrung an einem Baum befestigen.
In den USA haben Coonpipes – also Waschbärrohre – große Erfolge gebracht und mittlerweile sind sie auch in Deutschland zu kaufen.
Ein weiterer Vorteil der Kirrung ist die Möglichkeit, Waschbären über mehrere Tage oder Wochen an einen festen Standort zu gewöhnen. Mithilfe einer Wildkamera kannst du die Aktivität dokumentieren und gezielt zur besten Zeit auf Ansitz gehen. Achte dabei stets darauf, dass die Kirrung den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
In Fallen werden meist besonders interessante Köder genutzt, die Waschbären begeistern. Als erfolgsversprechend haben sich hier Nutellaportionen – bekannt aus Hotels und der Gastronomie – erwiesen, in deren Verschluss mit einem Zahnstocher kleine Löcher gestochen werden. Besonders in er kalten Jahreszeit ist der süße Geruch für Waschbären unwidestehlich.
Hier kannst du dich über Waschbärfallen informieren.
Der Einsatz von Lockmitteln ist besonders effektiv, da Waschbären einen ausgeprägten Geruchssinn besitzen.
Speziell entwickelte Lockmittel für Waschbären enthalten Duftstoffe wie Fischöl, Anis, Honig oder synthetische Aromen, die die Tiere aus größerer Entfernung anziehen. Diese Flüssigkeiten oder Pasten können direkt auf den Köder, auf Bäume, Äste oder Steine in der Nähe der Kirrung aufgetragen werden. Ein Tipp: Trage das Lockmittel in Windrichtung auf, damit der Duft weit getragen wird.
Einige Jäger schwören auch auf Eigenkreationen, beispielsweise eine Mischung aus Melasse und Vanilleextrakt. Der Vorteil von Lockmitteln liegt darin, dass sie Waschbären oft schon aus mehreren hundert Metern Entfernung anziehen können, wodurch die Erfolgschancen auch in weniger frequentierten Gebieten steigen.
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